Minister Ostermayer holt sich Euler-Rolle als Kultursprecher

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Matthias Euler-Rolle, einst ORF-Moderator und nun Programmchef des Radiosenders Superfly, geht als Pressesprecher zum neuen Kulturminister.

Das Gymnasium hat er geschmissen. Das Sendungsbewusstsein war bei Matthias Euler-Rolle eben schon früh ausgeprägt - mit 17 Jahren ging der Sohn aus bürgerlichem Wiener Elternhaus 1994 zu Radio CD, dem Piratensender, der als erster Privater Ö3 den Kampf ansagte. Drei Jahre später warb genau dieses damalige Angriffsziel den Jungstar ab, wo er u. a. den „Wecker" moderierte, von 1999 bis 2002 die Hitparade auch im Fernsehen.

20 Jahre später stellt Euler-Rolle seine Stimme erstmals dezidiert in den Dienst einer Partei, macht den Schritt in die Politik: Ab Februar, so die offiziell nicht bestätigte Information, wird Euler-Rolle zum Team des neuen Kulturministers Josef Ostermayer stoßen, er soll neben Nedeljko Bilalic, der Medien-Ansprechpartner für die innenpolitischen Themen bleibt, die zukünftige SP-Kulturpolitik vermitteln.

Die Idee eines Wechsels in die Politik scheint für den jungen Unternehmer im vorigen Wahlkampf interessant geworden zu sein - der PR-Profi organisierte das Personenkomitee für die SPÖ, für das er u. a. Hermann Nitsch und den Medizin-Nobelpreisträger Eric Kandel gewinnen konnte. Seine kulturellen Wurzeln reichen aber eindeutig in die österreichische Popszene.

Nach seinem Ausstieg beim ORF machte sich Euler-Rolle erst einmal als Musikmanager (Aschenputtel, Rising Girl) selbstständig. Erst voriges Jahr gründete er mit Herwig Zamernik (Naked Lunch/Fuzzman) die Plattenfirma Lotterlabel. Über seine ER Media Group besitzt Euler-Rolle u. a. die Wiener Bar „Puff" sowie 34 Prozent am Soul-Privatradiosender Superfly, dessen Programmchef er auch ist. Beziehungsweise war, denn seine Firmenanteile wird Euler-Rolle, jetzt im Dienste des für Medien zuständigen Ministers, wohl verkaufen müssen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2014)

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