Musikverein 2014/15: Viel Schubert im bunten Programm

PK DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN: ANGYAN
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Starparade und Schwerpunkte für Muti, Fedosejew, Barenboim . . .

Zwar gilt's der Kunst, doch sind Zahlen aufschlussreich: Etwa 300.000 Eintrittskarten legt die Wiener Gesellschaft der Musikfreunde kommende Spielzeit auf: Ihre Abonnementzyklen umfassen 106 Konzerte im großen Musikvereinssaal, 77 im Brahmssaal sowie 220 in den noch immer sogenannten „neuen Sälen“, die der Jugendförderung und aparten Programm-Mixturen offenstehen.

Allein 47.000 Besucher des Hauses sind Kinder und Jugendliche bei Serien wie „Topolina“, „KlingKlang“ oder „Agathes Wunderkoffer“. Auch gibt es 2014/15 wieder etliche Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Ebenso, das ist dem Musikvereins-Intendanten Thomas Angyan wichtig, werden Stücke aus der Produktion der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederaufgeführt, darunter Kompositionen von Meistern so unterschiedlicher stilistischer Prägung wie Gottfried von Einem, Henri Dutilleux, Witold Lutoslawski oder György Ligeti. So kommt ein breit gefächertes Angebot zustande, dem die Wiedergaben der Klassiker des sogenannten Mainstream-Repertoires als tragfähige Basis dienen.

Prêtre mit Beethovens Neunter

Wie gewohnt geben sich die Weltstars im Musikverein die Klinke in die Hand. Von Mariss Jansons bis Simon Rattle, Christian Thielemann, Riccardo Muti, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst reicht die Dirigentenriege. Georges Prêtre zelebriert seinen 90. Geburtstag mit einer Aufführung von Beethovens Neunter, Solisten wie Anne Sophie-Mutter und Maxim Vengerov, Sol Gabetta, Julia Fischer, Emanuel Ax, Nikolai Znaider und viele sind zu Gast, Daniel Barenboim realisiert als Pianist einen ganzen Schubert-Zyklus.

Schubert spielt überhaupt eine eminente Rolle. Philippe Jordan, frisch gebackener Symphoniker-Chef, realisiert in sympathischer Synergie in Musikverein und Konzerthaus einen Zyklus der Symphonien. Das Küchl-Quartett spielt die großen Streichquartette, Riccardo Muti, dem wie Wladimir Fedosejew ein Schwerpunkt gewidmet ist, führt mit den Philharmonikern die große C-Dur-Symphonie auf, die Konfrontation der beiden Quintette (C-Dur und „Forelle“) schmückt den Kammermusikzyklus, Simon Keenlyside eröffnet die Reihe der Liederabende (weiters Mark Padmore, Angela Denoke, Mojca Erdmann, Thomas Hampson, Anna Prohaska und Christian Gerhaher) mit der „Winterreise“.

Zu den vertrauten Zyklen kommt ein bunter Reigen mit Michael Heltau. (sin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2014)

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