ZERO-Künstler Otto Piene gestorben

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2014 07 16 Berlin dem greisen Kuenstler Otto PIENE 86 sind gleich drei Ereignisse gewidmet dimago/Wolf P. Prange
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Der Pionier der deutschen Nachkriegskunst und große Avantgardist des 20. Jahrhunderts wurde 86 Jahre alt.

Der ZERO-Künstler Otto Piene, einer der großen Avantgardisten der deutschen Nachkriegskunst, ist am Donnerstag in Berlin gestorben. Piene hatte erst kurz vor seinem Tod am Mittwoch eine große Ausstellung mit seinen Licht- und Feuerbildern in der Neuen Nationalgalerie eröffnet.

Noch am Donnerstag sei er auf dem Dach der Nationalgalerie gewesen, wo er am Samstag bei einem seiner berühmten "Sky Events" drei große, aufblasbare Skulpturen aufsteigen lassen wollte, sagte der Sprecher der Zero Foundation. Piene sei "sehr glücklich und zufrieden" über seine Ausstellung in Berlin gewesen". Während einer Taxi-Fahrt gegen Mittag sei der Künstler friedlich gestorben.

Rauchgemälde, Feuerbilder, Lichtinstallationen und aufblasbare Himmelsskulpturen waren charakteristisch für Pienes Arbeit. Im August plante Piene auch in Düsseldorf ein "Sky Event".

1957 Gründung der Avantgarde-Gruppe ZERO

Piene hatte mit Heinz Mack 1957 in Düsseldorf die Avantgarde-Gruppe ZERO gebildet, die für einen Neuanfang der zeitgenössischen Kunst stand. Später schloss sich der Maler und Objektkünstler Günther Uecker der Gruppe an. Durch die ZERO-Gruppe betrat Deutschland nach dem Krieg in der Kunst wieder das internationale Parkett.

Bereits Mitte der 70er Jahre ging Piene in die USA, wo er an der Hochschule für technologische Forschung und Lehre, dem Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Boston 20 Jahre ein Medienlabor für künstlerisch-optische Experimente leitete.

"Der große Kunsterneuerer"

Der Berliner Ausstellungskurator Joachim Jäger hatte Piene bei der Ausstellungseröffnung einen "der großen Kunsterneuerer des 20. Jahrhunderts" genannt. Pienes Kunst erinnere an die künstlerische Aufbruchzeit der 1960er und 1970er Jahr, an die Visionen, Hoffnungen und Taten einer Generation, für die Piene stellvertretend stehe. "Eine Generation, die sich von der Malerei verabschiedet hat, um andere Dinge zu tun, um andere Felder in der Kunst zu öffnen." Für Oktober plant auch das New Yorker Guggenheim Museum eine große ZERO-Ausstellung.

Geboren wurde Piene am 28. April 1928 in Bad Laasphe, er wuchs in der ostwestfälischen Kleinstadt Lübbecke auf. Er studierte Kunst und Philosophie in München, Düsseldorf und Köln. Berühmt ist der riesige Plastikregenbogen, den der mehrfache Documenta-Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in München 1972 in den Himmel steigen ließ.

(APA/Red.)

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