Kulturpolitik: Noever bleibt bis Ende 2011 MAK-Chef

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Die Bundesministerin verlängert den Vertrag des Langzeit-Direktors um zwei Jahre.

Er ist derzeit bereits der längst dienende Direktor eines österreichischen Bundesmuseums, nun wurde Peter Noevers Vertrag als Chef des Museums für angewandte Kunst (MAK), das er seit 1986 leitet, noch einmal um zwei Jahre verlängert. Claudia Schmied (SPÖ), Bundesministerin für Bildung, Kunst und Kultur, teilte am Dienstag mit, dass der 67-Jährige bis Ende 2011 im Amt bleiben werde. Er solle die nationalen wie internationalen Projekte, die er begonnen habe, selbst vollenden können, sagte Schmied im Gespräch mit der Apa. Bei den museumspolitischen Diskussion, die sie regelmäßig führt, habe sie Noever „als engagierten und innovativen Verfechter für Gegenwartskunst erlebt“. Sein Wirken strahle über die Grenzen des Landes hinaus.

Im Frühjahr hat Noever damit Aufsehen erregt, dass er das neue Büro der Ministerin aufwendig und modern eingerichtet hatte. Der gelernte Designer setzte dabei auf Leihmöbel aus den Beständen seines Museums und aus der Artothek. Ein Stehpult und einen Teppich hat er selbst entworfen. Diese Aktion war von Medien und der politischen Konkurrenz wegen der Kosten durchaus kritisch kommentiert worden. Zwischen der Verlängerung und der Beratung bei der Ausstattung und der Verlängerung des Vertrages bestehe keinerlei Zusammenhang, sagte die Ministerin: „Es wäre eine Bösartigkeit, diesen Zusammenhang herzustellen.“

Peter Noever wurde am 1.Mai 1941 geboren, er war von 1975 bis 1993 Lehrbeauftragter für Designanalyse an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1988/89 Gastprofessor für Museologie an dieser Hochschule. 1982 gründete er die Architekturzeitschrift „Umriss“, die er bis 1994 als Herausgeber und Chefredakteur leitete und die zu einem wesentlichen Forum kulturtheoretischer Auseinandersetzungen wurde.

Zeitgenössisches immer präsent

Sein Haus positioniert Noever „zwischen Tradition und Experiment“. Die zeitgenössische Kunst will er im MAK immer präsent wissen. Viel Engagement zeigt der Direktor auch für eine 1996 erworbene Expositur in Los Angeles, zwei Häuser des Wiener Architekten Rudolph Schindler. Für dieses Aushängeschild gibt es auch ein Stipendiaten-Programm. apa/red

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2008)

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