Steinhaus von Günther Domenig eröffnet

Steinhaus von Günther Domenig
Steinhaus von Günther Domenig(c) EPA (GERT EGGENBERGER)
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Nach 22 Jahren Bauzeit ist das Gebäude am Ossiacher See fertig. Es soll als "Werkstätte" für Kultur genutzt werden.

Vor 22 Jahren hat Architekt Günther Domenig sein Projekt Steinhaus in Steindorf am Kärntner Ossiacher See begonnen. Am Sonntag wurde es eröffnet. "Gut Ding braucht Weile, hervorragende Dinge brauchen etwas länger", meinte Bildungsministerin Claudia Schmied in ihrer Eröffnungsrede. Sie bezeichnete das Haus als "ein Meisterwerk der Architektur, ein stehender und schwebender Fels der Poesie, und ein Zeichen für die Vielfalt der Kultur in der Region".

Vier schwebende Ebenen

Als "Werkstätte für Architektur" deklariert Domenig das Gebäude, das aus vier Ebenen besteht, die aber nicht in Geschoßen im herkömmlichen Sinne konzipiert sind. Zentrum ist der sogenannte "Spiralraum", der bis zum Grundwasser hinabreicht. Wie bei vielen Arbeiten Domenigs ragen schwebende Bauteile horizontal aus dem Gebäudekörper. Im westlichen Teil sind es Ausstellungsräume, in den Obergeschoßen befinden sich Arbeitsbereiche für Architekturstudenten, lediglich der "Schwebestein 3" ist Domenig vorbehalten.

Für Landeshauptmann Jörg Haider spiegelt sich die Lebensphilosophie des Erbauers wieder. "Er orientierte sich an der Baukultur des Landes und schuf ein aus der Tradition hervorgegangenes Werk", sagte Haider.

In dem Gebäude, das mit 1,1 Mio. Euro von Bund und Land Kärnten gefördert wurde, sollen Symposien und Arbeitsseminare abgehalten werden, Arbeitsplätze gibt es für rund 35 Personen. Das Gebäude, mit dem sich Domenig einen Lebenstraum erfüllt hat, kann auch für Seminare, Festveranstaltungen oder Konzerte gemietet werden, sofern die Teilnehmerzahl 100 nicht übersteigt.

Das "Ungetüm"

Viele Jahre lang hatte das "Ungetüm", wie Anrainer die Konstruktion respektlos tauften, für heftige Debatten gesorgt. Allein für die behördliche Bewilligung des von ihm entworfenen Badestegs - das Haus steht unmittelbar am Ufer - hat der Architekt laut Medienberichten vier Jahre gebraucht. Drei Millionen Euro hat er selbst investiert, ohne öffentliche Subvention und die Hilfe von Sponsoren wäre eine Fertigstellung aber nicht möglich gewesen.

Seit das Steinhaus seine Tore für Konzertveranstaltungen geöffnet hat, die Palette der Gäste reicht vom Dave Holland Quintett bis zu Wolfgang Muthspiel, hat sich die Einstellung der Bevölkerung aber langsam gewandelt. Inzwischen wird es als Touristenattraktion beworben und zieht auch viele Schaulustige an.

(APA/Red.)

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