Leopold Museum sucht zwei neue Direktoren

(c) Leopold Museum / Niko Havranek (Niko Havranek)
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Der kaufmännische Direktor Peter Weinhäupl geht – „freiwillig und im guten Einvernehmen“.

Peter Weinhäupl, der kaufmännische Direktor des Leopold Museums, gab seinen Rückzug bekannt: Er will seinen Vertrag, der noch bis Jänner 2016 läuft, nicht verlängern. „Wir haben vieles erreicht, das Museum von Grund auf aufgebaut“, sagte er der „Presse“. Nach knapp 15 Jahren im Dienst sei es nun Zeit für etwas Neues. Nachdem im Herbst 2013 auch der damalige museologische Direktor Tobias Natter zurücktrat (sein Posten wurde interimistisch mit dem Sammlungskurator Franz Smola besetzt), gilt es nun, gleich zwei neue Leiter zu finden. Der Vorstand des Leopold Museums will beide Positionen „ehestmöglich“ neu ausschreiben.

Natter trat damals aufgrund besonderer Vorkommnisse zurück: Im September 2013 war in Wien eine Privatstiftung gegründet worden, die Klimt-Foundation, die aus der Sammlung von Gustav Ucicky hervorging, einem Filmemacher und dem mutmaßlichen unehelichen Sohn von Gustav Klimt. Im Vorstand der Stiftung sitzen neben dem ehrenamtlichen Vorsitzenden Weinhäupl auch seine Lebensgefährtin sowie sein Bruder. Für Natter war das eine unvereinbare Tätigkeit, die Stiftung hielt er für intransparent. Der Vorstand des Leopold Museums sah es anders, also ging Natter.

„Mit Klimt-Foundation nichts zu tun“

Dass nun auch Weinhäupl das Museum verlässt, ist für Natter eine „gute, längst überfällige Entscheidung“. Dabei betont Weinhäupl, dass sein Rückzug mit seiner Tätigkeit für die Klimt-Foundation und der Kritik daran gar nichts zu tun habe: „Mein Rückzug ist rein freiwillig und im guten Einvernehmen, ich konnte davon ausgehen, dass mein Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert worden wäre.“

Weinhäupl kam 2000, ein Jahr vor der Eröffnung, ins Leopold Museum, seit 2003 ist er Kaufmännischer Direktor des Hauses. Ungefähr bis zum Sommer will er dem Museum noch zur Verfügung stehen, bis dahin sollen auch die Direktorenposten neu besetzt werden. Für seine nächsten Projekte seien bereits Gespräche am Laufen. „Ich werde mein Know-How als Kulturmanager zur Verfügung stellen, will jetzt aber noch nicht konkret sagen, wo es hingeht. Das weiß ich erst in zwei Monaten.“ Er deutet an, dass er an einer Universität unterrichten könnte, etwa an einem Lehrgang für Kulturmanagement. Seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Klimt-Foundation will er jedenfalls fortführen. (kanu/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2015)

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