Bank Austria Kunstpreis an Kurzfilmfestival und Kinderbuchhaus

(c) VIS/Jacob Kohl
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Der Kunstpreis wird in vier Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 218.000 Euro dotiert. Nächstes Jahr will man das Publikum miteinbeziehen.

Die Bank Austria Kunstpreise, die am Freitagabend im Theater in der Josefstadt zum fünften Mal verliehen werden, gehen an Institutionen aus den Sparten Musik, Literatur, Film, Geschichte und Architektur. Den Kulturjournalismus-Preis 2014 erhält Hedwig Kainberger, die Kulturressort-Leiterin der "Salzburger Nachrichten". Im nächsten Jahr soll der Preis nach einem neuen Konzept vergeben werden.

Insgesamt werden 218.000 Euro in vier Kategorien vergeben. Der Bank Austria Kunstpreis in der Kategorie Regional (70.000 Euro) geht zu gleichen Teilen an der Kinderbuchhaus in Oberndorf an der Melk (Niederösterreich), das Kindern Literatur auf spielerische und neue Art näher bringen möchte, sowie an die Ausstellung "Wächter über Oberwart", in der anhand von sechs Friedhöfen und drei weiteren Totengedenkstätten die regionale Geschichte bis hinauf zu dem vor 20 Jahren verübten Bombenattentat bearbeitet wird.

Kurzfilmfestival und "More Ohr Less"

In der Kategorie "International" (70.000 Euro) geht der Preis an das Wiener Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts (VIS), das heuer bereits zum zwölften Mal stattfindet und Wien, und an das 2004 gegründete interdisziplinäre Festival "More Ohr Less" in Lunz am See (Niederösterreich), das 2014 unter dem Thema "Eigensinn - Own Will" stattfand.

Das Preisgeld der Kategorie Vermittlung (70.000 Euro) wird auf die seit 1997 stattfindenden "St. Florianer Brucknertage", bei denen Jugendförderung eine große Rolle spielt, sowie die Vorarlberger Initiative "Unit Architektur - Baukultur im Unterricht", mit der Schülern die Vielschichtigkeit von Architektur und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung nahegebracht werden soll, aufgeteilt.

Kulturjournalismus-Preis für Hedwig Kainberger

Hedwig Kainberger, die den mit 8000 Euro dotierten Kulturjournalismus-Preis erhält, werde als wichtige, unbestechliche und kritische Stimme im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Salzburger Festspiele gewürdigt, erläuterte Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko die Entscheidung der Jury, der neben Cernko etwa Musikvereins-Intendant Thomas Angyan, Kunstsektions-Chefin Andrea Ecker, ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger oder Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder angehören.

Nach fünf erfolgreichen Jahren sei es an der Zeit, den Vergabemodus zu evaluieren, sagte Cernko gegenüber der APA. Auch der neuerliche Rückgang der Einreichungen (2012: 313, 2013: 206, 2014: 140) habe einen Nachdenkprozess eingeleitet, bei dem allerdings die Höhe der Gesamt-Dotierung nicht infrage gestellt sei. Die Qualität der eingereichten Projekte sei deutlich in die Höhe gegangen, man habe aber das Gefühl, dass die bestehenden Kategorien zunehmend eine Einengung gebracht hätten. "Wir wollen die Grenzen auflösen und nicht mehr diesen strengen Raster drüberlegen. Außerdem möchten wir künftig nicht nur bereits sichtbare, d.h. umgesetzte Projekte, sondern auch Projektideen zulassen", so Cernko.

Man möchte auch eine stärkere Öffentlichkeit für den Kunstpreis erreichen. So ist an die Einbeziehung eines Public Voting ebenso gedacht wie an die Etablierung einer Plattform, auf der eingereichten Projekte auch Möglichkeiten erhalten könnten, eine zusätzliche Finanzierung via Crowdfunding zu generieren. Die neuen Spielregeln, mit denen man mehr Dynamik erzielen will, sollen im Mai mit der Ausschreibung der Bank Austria Kunstpreise 2015 feststehen.

(APA)

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