Matisse-Bild aus Sammlung Gurlitt: Restitution verzögert sich

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FILE GERMANY NAZI LOOTED ART RETURN(c) APA/EPA (MARC MUELLER)
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Dem Kunstmuseum Bern fehlen Unterlagen, die beweisen, dass das Gemälde dem jüdischen Kunsthändler Paul Rosenberg geraubt wurde.

Die Rückgabe des Bildes "Sitzende Frau" von Henri Matisse aus der Sammlung Gurlitt verzögert sich nach Angaben des Kunstmuseums Bern unter anderem wegen fehlender Unterlagen der Anspruchsteller. Die deutsche Bundesregierung bemühe sich in Abstimmung mit dem Museum um alle nötigen Nachweise der Familie Rosenberg, teilte das Museum am Freitag mit.

Dem jüdischen Kunsthändler Paul Rosenberg war das Bild nach Erkenntnissen von Kunstexperten während der Nazi-Zeit geraubt worden. Um es herauszugeben, müssen seine Nachkommen ihre Erbberechtigung nachweisen. Erst Ende Jänner seien die entsprechenden Nachweise bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingegangen, Mitte Februar sagte die Familie über ihren Anwalt zu, weitere fehlende Unterlagen nachzureichen.

Taskforce stufte Matisse-Bild als Raubkunst ein

Die "Sitzende Frau" ist eins von drei Bildern, das die für die umstrittene Sammlung von Cornelius Gurlitt zuständige Taskforce als Raubkunst identifiziert hat. Das Kunstmuseum Bern sieht den Verdacht noch in einem weiteren Fall bestätigt.

Gurlitt hatte dem Museum seine Kunstsammlung vermacht, seine Cousine Uta Werner aber zweifelt das Testament an und erhebt selbst Ansprüche darauf. Auch dieses Verfahren am Amtsgericht München verzögert nach Angaben des Museums die Rückgabe.

(APA/dpa)

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