Vermisster Picasso in einem Weihnachtspackerl gefunden

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„La Coiffeuse“ von Pablo Picasso war 14 Jahre lang verschollen. Nun tauchte es als Geschenk getarnt auf.

Ein teureres Weihnachtspackerl wurde wohl nie verschickt: Zollbeamte haben, wie jetzt bekannt wurde, doch tatsächlich Ende des Jahres in einer Lieferung des Paketdienstes FedEx ein Gemälde entdeckt, das etwas mehr wert war als auf dem Lieferschein angegeben: die lang vermisste „Coiffeuse“ von Pablo Picasso.

14 Jahre lang war dieses kubistische Bild vermisst, nachdem es aus dem Pariser Centre de Pompidou gestohlen worden war. 33 mal 46 Zentimeter groß ist es, das lässt sich gut verschicken. Das Päckchen, in dem es sich befand, war von Belgien in die USA unterwegs, mit dem Weihnachtsgruß „Joyeux Noël“ versehen, und als Wert waren umgerechnet rund 30 Euro angegeben.

Eine kuriose Geschichte: Zuletzt war das Bild 1998 in München ausgestellt, drei Jahre später fand man zufällig heraus, dass es fehlte, als ein Leihansuchen beim Kunstzentrum Centre de Pompidou einging. Man suchte „La Coiffeuse“ in den Lagerräumen und fand sie nicht. Daraufhin wurde das Bild als vermisst gemeldet. Nun bekommt die rechtmäßige Eigentümerin, die französische Regierung, das Bild zurück, dessen Wert wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Picassos Bilder sind die meistgestohlenen in Frankreich; 1976 wurden gar 116 Stück auf einen Schlag aus dem Palais des Papes in Avignon gestohlen. Die tauchten allerdings schon nach wenigen Monaten wieder auf. (sim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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