Picassos "Frauen von Algier" soll Rekord brechen

CHINA HONG KONG PICASSO PREVIEW
CHINA HONG KONG PICASSO PREVIEW(c) APA/EPA (JEROME FAVRE)
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Der bisherige Auktionsrekord liegt bei 142,2 Millionen Dollar. Auch Giacomettis Skupltur "Zeigender Mann" könnte diesen Rekord überbieten.

In New York könnte am Montagabend (Ortszeit) ein neuer Rekord bei Kunstauktionen aufgestellt werden: Denn dann wird Pablo Picassos Gemälde "Les femmes d'Alger" versteigert. Das Auktionshaus Christie's schätzt das Werk auf 140 Millionen Dollar (124,8 Mio. Euro). Damit kommen Picassos "Frauen von Algier" der bisherigen Bestmarke in der Kunst sehr nahe: Den Rekord hält das Triptychon "Three Studies of Lucian Freud" von Francis Bacon, das vor eineinhalb Jahren um 142,2 Millionen Dollar versteigert wurde.

Zum teuersten je versteigerten Picasso würde das Bild dann auch noch werden. Da liegt der Rekord derzeit bei 106,5 Millionen Dollar - erzielt im Mai 2010 für einen "Akt mit grünen Blättern und Büste", ebenfalls bei Christie's.

Giacometti-Skulptur auf 130 Mio. geschätzt

Giacomettis Skulptur ''Zeigender Mann''
Giacomettis Skulptur ''Zeigender Mann''(c) APA/EPA (ANDREW GOMBERT)

Auch ein zweites Kunstwerk könnte am Montag den Verkaufsrekord brechen: der "Zeigende Mann", eine Skulptur des Schweizers Alberto Giacometti. 130 Millionen Dollar soll sie einbringen und damit den bisherigen Rekord für Plastiken von 104,3 Millionen - erzielt vor fünf Jahren in London für den "Schreitenden Mann", ebenfalls von Giacometti - deutlich übertreffen.

Inspiriert von Gemälde von Eugène Delacroix

"Les femmes d'Alger" war ursprünglich im Besitz des inzwischen gestorbenen US-Sammlerehepaars Victor und Sally Ganz, die es 1956 direkt von Picassos Galerist Daniel Kahnweiler gekauft hatten.

Von dem Werk gibt es 15 Versionen. Das Ehepaar Ganz kaufte alle für damals insgesamt 212.500 Dollar, verkaufte sie jedoch später nach und nach wieder. Der Künstler war zur Serie von Eugène Delacroix' Gemälde "Die Frauen von Algier" (1834) inspiriert worden und ist eine Hommage an Picassos Freund und Künstlerrivalen Henri Matisse.

1997 wurde Gemälde für "nur" 32 Mio. Dollar verkauft

Bei dem Werk, das nun versteigert wird, handelt es sich um die Version "O". Sie war zuletzt 1997 bei einer Auktion aufgetaucht und für rund 32 Millionen Dollar verkauft worden. Nun habe ein "sehr privater Sammler aus New York" das Gemälde erneut zum Verkauf gegeben, erklärt Kunstexperte Loic Gouzer.

Schätzwert für Van Gogh verdoppelt

Schon im Vorfeld der Frühjahrsauktionen hatte sich der Kunstboom bemerkbar gemacht. So versteigerte Christie's Dauer-Rivale Sotheby's vor kurzem das Ölgemälde "L'Allée des Alyscamps" des niederländischen Malers Vincent van Gogh (1853-1890) für umgerechnet mehr als 59 Millionen Euro - fast doppelt so viel wie zuvor geschätzt. Für die Frühjahrsauktionen hat Sotheby's diesmal keine Knaller à la Christie's zu bieten, hofft aber trotzdem auf ein starkes Gesamtergebnis.

"Es gibt so viele Sammler da draußen"

Dass die Rekordkandidaten trotz der schwindelerregenden Schätzpreise Käufer finden werden, daran zweifelt Christie's-Experte Gouzer nicht. "Der Wert ist einfach da. Es gibt so viele Sammler da draußen, die nach dem Besten vom Besten suchen. Und es gibt viel weniger Werke von solcher Qualität noch im Privatbesitz, als es Sammler gibt. Das hier ist eine einmalige Chance."

(APA/dpa/sda)

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