Klimts Gemälde von Gertrud Loew wird in London versteigert

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ARCHIVBILD: KLIMT-GEM�LDE ´BILDNIS GERTRUD LOEW´(c) APA/KLIMT-FOUNDATION,WIEN,INV.NR
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"Bildnis Gertrud Loew" soll bis zu 25 Millionen Euro einbringen. Der Erlös wird zwischen der Klimt-Foundation und den Erben des Sohnes der Porträtierten aufgeteilt.

Das Klimt-Gemälde "Bildnis Gertrud Loew" (1902) aus dem Besitz der von Ursula Ucicky gegründeten Klimt-Foundation wird am 24. Juni bei Sotheby's in London zur Versteigerung kommen. Das melden "New York Times" und "Der Standard". Der Wert wird auf 12 bis 18 Millionen Pfund (17 bis 25 Millionen Euro) geschätzt.

Die Versteigerung ist Resultat der im September 2014 erfolgten Einigung der Stiftung mit den Erben nach der Vorbesitzerin Gertrud Felsövanyi. Ein Gutachten von gemeinsam eingesetzten Rechtsexperten war zur Ansicht gekommen, dass das Bild zu restituieren wäre, fände das Restitutionsgesetz des Bundes seine Anwendung.

Klimts Gemälde ''Bildnis Gertrud Loew''
Klimts Gemälde ''Bildnis Gertrud Loew''(c) APA/KLIMT-FOUNDATION,WIEN,INV.NR

Der Versteigerungserlös soll nun im Verhältnis 50/50 aufgeteilt werden, bestätigte Peter Weinhäupl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Einigung sehe auch die Rückgabe von fünf Klimt-Zeichnungen an die Felsövanyi-Erben vor.

Die Nachfolge für Weinhäupls Position als kaufmännischer Direktor des Leopold Museums sowie die museologische Direktion des Hauses dürfte in den nächsten Tagen entschieden werden, nachdem zuletzt zahlreiche Hearings abgehalten wurden.

Weinhäupl betonte in diesem Zusammenhang, sein Rückzug sei freiwillig erfolgt und habe nichts mit seiner Funktion in der Klimt-Foundation zu tun. Er sei im Vorstand des Leopold Museums - wenngleich ohne Stimmrecht - an der Direktorensuche beteiligt.

Mehr als hundert Jahre in Privatbeseitz

Das Bild zeigt die 19-jährige Gertrud Loew, Tochter des bekannten Wiener Arztes Mediziner Anton Löw, die in zweiter Ehe den ungarischen Industriellen Elemer Baruch von Felsövanyi heiratete. Das Gemälde war mehr seit seiner Entstehung vor mehr als hundert Jahren in Privatbesitz. Es gehörte der Familie der Porträtierten, bevor diese 1939 vor den Nazis fliehen musste. Es ging in den Besitz von Klimt-Sohn und Regisseurs Gustav Ucicky über, der es nach seinem Tod 1961 seiner Frau vermachte.

Der mittlerweile verstorbene Sohn der Porträtierten, Anthony Stephen Felsövanyi, hatte Ansprüche auf das Gemälde geltend gemacht.

Die "Gustav Klimt . Wien 1900 Privatstiftung" war 2013 von Ursula Ucicky, der Witwe des von Gustav Ucicky, als gemeinnützige Stiftung gegründet worden, mit dem Ziel, die wissenschaftliche Dokumentation und Forschung über Klimt und seinen Sohn zu fördern.

(APA)

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