Viennafair "in Summe zufriedenstellend"

(c) Viennafair (Christian Husar)
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Die Wiener Kunstmesse erzielte in leichtes Besucherplus. Weniger Amerikaner reisten an, dafür mehr Sammler aus Westeuropa. Die Verkäufe waren "okay", sagt der Veranstalter. Auch Ministerin Schmied hat zugeschlagen.

Die fünfte Ausgabe der Wiener Kunstmesse Viennafair verlief "in Summe zufriedenstellend", sagt Matthias Limbeck, Geschäftsführer der veranstaltenden Reed Exhibitions Messe Wien. 15.719 Besucher kamen vom Donnerstag, dem 7. Mai, bis Sonntag, 10. Mai. Das ist ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Signifikant weniger" Besucher seien aus den USA angereist, sagt Limbeck. Dank des verstärkten Interesses aus Westeuropa sei man trotzdem zufrieden.

"Die Verkäufe waren okay, aber heuer war die Erwartungshaltung auch nicht so hoch." Insgesamt präsentierten 122 Galerien mehr als tausend Künstler. 30 Galerien aus dem Raum Zentral-, Zentralost- und Südosteuropa stellten einen neuen Teilnahmerekord auf.

Auch mit dem Interesse aus Russland sei man sehr zufrieden, was Limbeck auf die Verschiebung der Art Moskau zurückführt, die nun nicht im Frühjahr stattfindet. 2010 wolle man mehr internationale Aufmerksamkeit schaffen, die Türkei sei daran interessiert, nächstes Jahr als Gastland aufzutreten.

Wenige "Yuppies"

Dass trotz der Finanzkrise die Käufer nicht ausgeblieben sind, führt Limbeck auch auf die Klientel zurück. Im Gegensatz zur Frieze Art Fair in London habe man in Wien wenige Sammler, die man als "Yuppies" bezeichnen würde, die durch die Krise "über Nacht wieder verschwunden" sind.

Dennoch erwiesen sich vor allem die internationalen Besucher als kauffreudig, in einer Umfrage gaben fast zwei Drittel an, einen Kauf getätigt oder geplant zu haben. Besonders gute Absätze habe es im mittleren Preissegment gegeben, so Limbeck, österreichische Galerien hätten "durch die Bank gut verkauft".

Schmied kauft Bild für 22.000 Euro

Unter den Käufern befand sich auch Kulturministerin Claudia Schmied, die bei der Galerie Nächst St. Stephan das Bild "Ministry of things not done" des polnischen Malers Adam Adach um 22.000 Euro ankaufte.

Wolfgang Exner verkaufte neben drei Werken von Drago J. Prelog zwischen 5.000 und 8.000 Euro etwa eine Collage von Christo und Jeanne Claude zu 6.000 Euro, die Galerie Kratochwill drei Arbeiten von Markus Lüpertz zu 75.000 Euro. Die Galerie Weihergut platzierte neben mehreren Schüttbildern auch ein Reliktbild aus 1978 von Hermann Nitsch um 40.000 Euro und die Galerie 422 trennte sich von vier Arbeiten von Xenia Hausner zu je 26.000 Euro.

Bereits am zweiten Messetag ausverkauft waren die Editionen von Rita Ackermann bei White Columns aus New York, die insgesamt über 30 Editionen von Künstlern wie Anne Collier und Josh Smith zu sehr günstigen 110 Euro an die Besucher bringen konnte. Günstige Kunst fand ihre Abnehmer auch bei der Galerie Lisi Hämmerle in Form der Arbeiten von Marko Zink (je 120 Euro) und bei Rasche Ripken aus Berlin mit Heike Webers Postkartenschnitten (je 320 Euro).

(APA/Red.)

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