Künstler setzt Tür zum russischen Geheimdienst in Brand

Artist Pavlensky holds petrol can during protest action in front of Federal Security Service headquarters in central Moscow
Artist Pavlensky holds petrol can during protest action in front of Federal Security Service headquarters in central Moscow(c) REUTERS (STRINGER/RUSSIA)
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Pjotr Pawlenski ist für spektakuläre Aktionen bekannt: Er nagelte bereits seine Hoden auf dem Roten Platz fest und nähte er sich als Unterstützung für Pussy Riot den Mund zu. Er wurde festgenommen.

Der Performance-Künstler Pjotr Pawlenski hat Medienberichten zufolge die Tür des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand gesetzt, um gegen den staatlichen "Terror" zu protestieren. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Montag unter Berufung auf Polizeiquellen, Pawlenski sei nach der Aktion festgenommen worden.

Ein Video von der Aktion wurde im sozialen Netzwerk Vimeo veröffentlicht. Dort ist zu sehen, wie Pawlenski vor dem FSB-Gebäude mit den lodernden Flammen an der Holztür steht. Das Gebäude ist in Russland als Lubjanka bekannt - seit Sowjetzeiten ein Synonym für staatliche Unterdrückung.

Künstler und Journalisten festgenommen

Der Inlandsgeheimdienst setze "unbegrenzten Terror" ein, um 146 Millionen Menschen "unter seiner Gewalt zu halten", heißt es im Text zu dem Video. Nach Informationen der Website "Mediasona", die über die Festnahme von Aktivisten berichtet, wurde Pawlenski zum Verhör in ein Polizeikommissariat gebracht. Zwei Journalisten, die die Aktion verfolgten, wurden vorübergehend festgenommen.

Pawlenski ist für spektakuläre Aktionen bekannt. Vor zwei Jahren nagelte er seine Hoden auf das Pflaster des Roten Platzes in Moskau, um gegen die Entwicklung Russlands zu einem Polizeistaat zu protestieren. Die Justizbehörden kamen zu dem Schluss, er habe mit der damaligen Aktion kein Vergehen begangen.

Verfahren noch anhängig

Noch immer anhängig ist ein Verfahren gegen Pawlenski, nachdem er in St. Petersburg im Februar 2014 Reifen verbrannte und die ukrainische Flagge schwenkte. 2012 nähte er sich als Unterstützung für die regierungskritischen Punk-Aktivistinnen Pussy Riot den Mund zu.

(APA/AFP)

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