Suppan Contemporary: „Thomas Kaminsky“

(c) Thomas Kaminsky
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Kasimir Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ steht seit vielen Jahren im Brennpunkt des künstlerischen Interesses von Thomas Kaminsky.

Während das Gemälde vom Gros der Kunsthistorikergemeinde als Ikone und Nullpunkt der Moderne gefeiert wird, verweigert sich der seit 15 Jahren in Wien lebende Deutsche, Jahrgang 1945, einer derartigen Apologetisierung. Für ihn ist Malewitschs Bild vielmehr eine Conclusio und nicht denkbar ohne den ursprünglichen Zusammenhang als Bühnenvorhang zur ersten futuristischen Oper „Sieg über die Sonne“, die 1913 einen Skandal ausgelöst hat. Kaminsky hat dem Bild bereits verschiedene zitathafte Variationen gewidmet – etwa eine großformatige Malerei (1978), ausgeführt in Eitempera und nun im Mumok befindlich, oder eine In-Situ-Arbeit auf dem Dach vom Kunstraum Schloss Buchberg (2003). Jetzt stellt er das „Schwarze Quadrat“ abermals auf den Prüfstand, diesmal in einer Serie leuchtend-roter Holzschnitte mit Szenen aus dem Leben Lenins. Darin fungiert die zweifelhafte Ikone bald als Rednerpult, bald als utopisches Symbol, bald als Kulisse, vor der Schach gespielt wird. Im Raum steht dabei die Frage: „Hat Lenin (je) das schwarz Quadrat gesehen?“

1010 Wien, Habsburgergasse 5; 12.–17. 2.

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