Schafhausen bleibt: Kunsthalle Wien als „Ort des Fragens“

KUNSTHALLE WIEN: NICOLAUS SCHAFHAUSEN �BERNIMMT LEITUNG
KUNSTHALLE WIEN: NICOLAUS SCHAFHAUSEN �BERNIMMT LEITUNG(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Amtszeit des derzeitigen Direktors wurde bis 2022 verlängert.

Seit Oktober 2012 ist Nicolaus Schafhausen, 1965 in Düsseldorf geboren, Direktor der Kunsthalle Wien. Er folgte auf Gerald Matt, der wegen angeblicher, aber nie bestätigter Unregelmäßigkeiten suspendiert worden war und schließlich zurücktrat. Im Gegensatz zu Matt, der oft populäre Sujets wählte, widmete sich Schafhausen eher sperrigen Themen, die Ausstellungen seiner bisherigen Amtszeit, etwa über Ökonomie der Aufmerksamkeit oder künstlerischen Populismus, wurden von der Kunstkritik, auch in der „Presse“, oft als mutlos rezensiert. Sogar der „Falter“, der das Wirken Gerald Matts stets kritisch verfolgt hatte, schrieb unlängst, Schafhausen habe die „jährlich von der Stadt mit vier Millionen geförderte Institution in die Unsichtbarkeit geführt“, der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hätte „triftige Gründe, die Ära Schafhausen frühzeitig zu beenden“.

Ganz im Gegenteil hat Mailath-Pokorny nun bekannt gegeben, dass Schafhausens Amtszeit bis Oktober 2022 verlängert wird. Dieser habe „herausragende Arbeit geleistet“, insbesondere im Bemühen um jugendliche Besucher. Er wolle die Kunsthalle weiter „als einen Ort des Fragens und als einen Ort der Freiheit“ leiten, er sagt: „Wir hinterfragen mit unseren Ausstellungen und diskursiven Programmen permanent die Aufgaben zeitgenössischer Kunstinstitutionen. Die Themen, die wir aufgreifen, zeigen, wie sehr Gegenwartskunst zeitgenössisches Leben spiegelt.“

Als Vorsitzende des Aufsichtsrats der Kunsthalle folgt indessen Hannah Lessing, die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich, auf Sonja Hammerschmid, die ja seit Mai Bildungsministerin ist. (APA/tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2016)

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