Die Kunst-Osterfestspiele

Als wär's ein Beitrag zu 50 Jahre Osterfestival: Art & Antique hat sich heuer besonders fein herausgeputzt.

Den 38 internationalen Ausstellern der österlichen Kunst- und Antiquitäten-Schau gelang heuer eine besondere Melange aus Kunst, Design, Juwelen und Kunsthandwerk. Immerhin ist es die 42. Schau in den Prunkräumen der Salzburger Residenz – und sie feiert den 50. Jahrestag der Gründung der Osterfestspiele durch Herbert von Karajan auf würdige Weise mit.

Die Vielfalt der Genres ist immens – vom Salzburger Kinderschlitten bis zur Pop Art. Und sie verführt an vielen Punkten zu historischen Assoziationen, nicht nur, wenn es um antike Skulpturen geht, die in erstaunlicher Fülle vertreten – und allesamt durch sichere Provenienzzertifikate abgesichert sind.

Auch die heimische Kulturgeschichte liefert pittoreske Beiträge. So findet man bei Susanne Bauer – um einen Neuzugang unter den prominenten Ausstellern zu nennen – einen von Powolny entworfenen, von Wienerberger gebrannten „Neptun“, der einst im prachtvollen Dianabad den Eingang zum Herrendampfbad überwachte – sein Zwillingsbruder ist heute in der Sammlung des MAK zu finden.

Unter den illustren Gemälden findet sich (bei Wienerroither & Kohlbacher) ein bemerkenswerter Blick über Heiligenstadt – nicht irgendeiner, sondern der aus Alma Mahlers Zimmer, gemalt von Carl Moll . . .

Die Wiener Galeristen sind übrigens (nach Pause im Vorjahr) heuer gleich zweimal vertreten, denn sie bilden mit fünf prominenten Kollegen auch die neu formierte Art Salzburg. Sie haben im weißen Saal der Residenz einen eigenen, kuratierten „Kunstsalon“ eingerichtet, der die oft überraschenden Begegnungen und Querverbindungen, derer man auf der Messe ansichtig wird, raffiniert bündelt: da harmonieren Kokoschka mit Krystufek, Rainer mit Kubin – und einer raren Picasso-„Familie“ . . .

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2017)

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