Jedem Mathematiker würden die Haare zu Berge stehen.
„16/17 ist gleich 47“ kündigen die Absolventinnen der „Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie“ ihre Ausstellung in der Fotogalerie Wien an. Nun, das Zahlenspiel hat System. Es benennt simpel den Jahrgang und die Zahl der ausgestellten Arbeiten. Es lässt aber auch eine Portion programmatischen Widerstand anklingen – gegen traditionelle Unterrichtsziele, Methoden, Charaktereigenschaften. So werden denn auch in der Selbstbeschreibung der 1990 von der Fotografin Friedl Kubelka (jetzt Friedl vom Gröller) gegründeten Schule „Unzufriedenheit, Aggressivität, Neid, Größenwahn“ als wertvolle Antriebskräfte genannt, die selbstreflexiv in die Arbeit einfließen können. Die Konsequenz aus so viel Widerständigkeit ist Eigenständigkeit als Grundlage für die Aneignung von Wissen. Nicht Technik will zuvorderst vermittelt werden, sondern Sensibilität und Spürsinn sollen freigelegt werden. In dem Sinn zeigt die Schau unterschiedlichste Herangehensweisen, dokumentarische, konzeptuelle, abstrakte Fotografie ebenso wie Video, Bildhauerei, Installation.
Fotogalerie Wien: „16/17 = 47“ (1090 Wien, Währinger Straße 59; 22.–28. Juli)