Documenta: Stadt Kassel stimmte Bürgschaft zu

DEU Deutschland Hessen Kassel 07 06 2017 Documenta 14 Kassel 10 6 17 9 2017 Presse Previe
DEU Deutschland Hessen Kassel 07 06 2017 Documenta 14 Kassel 10 6 17 9 2017 Presse Previe(c) imago/R�diger W� (Rüdiger Wölk)
  • Drucken

Die bedeutende Kunstausstellung Documenta in Kassel erwartet ein Bilanzdefizit von 5,4 Mio. Euro. Die Stadt soll nun bürgen.

Die Zahlungsfähigkeit der defizitären documenta ist gesichert. Das Stadtparlament in Kassel stimmte am Montag mit großer Mehrheit einer Bürgschaft von vier Millionen Euro für die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst zu. Die Trägergesellschaft der documenta 14 erwartet für das Jahr 2017 ein Bilanzdefizit von 5,4 Millionen Euro.

Das Geld floss nach bisherigen Erkenntnissen hauptsächlich in den zweiten Ausstellungsstandort Athen. Kassel und das Land Hessen erklärten sich dann in der vergangenen Woche bereit, als Gesellschafter gemeinsam insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um die documenta gGmbH zahlungsfähig zu halten. Das Land Hessen braucht keinen Parlamentsbeschluss für seinen Bürgschaftsanteil.

Unübersichtliche Finanzen, unklare Verantwortlichkeiten

Gegen die Bürgschaft stimmte im Kasseler Kommunalparlament nach Angaben von Stadtsprecher Claas Michaelis nur die AfD. Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) hatte vorab erklärt, wer gegen die Bürgschaft stimme, bringe die documenta gGmbH in Gefahr.

Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU) hatte vergangene Woche gesagt, es sei noch unklar, wo die fehlenden Millionen geblieben seien und wer die Verantwortung trage. Dies habe aber etwas mit Miet-, Energie-, Transport- und Personalkosten in Griechenland zu tun. Über die Konsequenzen will der Aufsichtsrat im November beraten.

Sponsoren für Käufe notwendig

Die documenta, die alle fünf Jahre für 100 Tage organisiert wird, fand im Sommer in Kassel und Athen statt. Nach Nordhessen kamen 891.500 Besucher. In Griechenland wurden 339.000 Besuche gezählt.

Der Magistrat der Stadt beschloss am Montag, fünf Innen-Kunstwerke der diesjährigen documenta für knapp 270.000 Euro zu kaufen. Dafür steht der Stadt nach Angaben von Michaelis ein Etat von 290.000 Euro zur Verfügung. An den Erwerb eines Außenkunstwerks sei derzeit nicht gedacht. "Das letzte Wort ist aber noch gesprochen", sagte der Sprecher. Für einen solchen Kauf seien jedoch Sponsoren notwendig.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.