Neues Dommuseum in Wien mit Neon-Heiligenschein

Die Schatzkammer des von Boris Podrecca umgebauten neuen Dommuseums: mit dem Porträt Rudolf IV. hinten und seinem persischen Leichen-Anzug vorne.
Die Schatzkammer des von Boris Podrecca umgebauten neuen Dommuseums: mit dem Porträt Rudolf IV. hinten und seinem persischen Leichen-Anzug vorne. (c) Hertha Hurnaus
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Vier Jahre war es geschlossen. Abgegangen ist das alte Dommuseum niemandem, es wurde der Kunststadt Wien nicht gerecht. Ab Samstag steigt es wie Phönix aus der Asche: Von einer neuen Direktorin genial konzipiert und umgebaut.

Es war der Kunststadt Wien, wo in der Nachkriegzeit Msgr. Otto Mauer auf in Europa unvergleichliche Art künstlerische Avantgarde und katholische Kirche miteinander verband, nicht würdig. Es war der Erzdiözese Wien nicht würdig, die derartige Schätze wie das erste individuelle Herrscher-Porträt der Kunstgeschichte bewahrt – das in einem Durchgang zwischen Wollzeile und Stephansplatz verborgene, düstere, angeräumte, sperrig benannte „Erzbischöfliche Dom- und Diözesanmuseum“.

Kurz vor seiner Schließung begann der damalige Direktor Bernhard Böhler zwar frischen Wind hereinzubringen. Aber es fehlten Kraft und Budget für eine auch international ernst zu nehmende Modernisierung. 2012 wurde dann zugesperrt. Die Lücke, die das Museum hinterließ, ersetzte es vollkommen, muss man sagen. Vier lange Jahre nahm sich die Erzdiözese – federführend war Generalvikar Nikolaus Krasa – dann Zeit für eine radikale Neukonzeption, inhaltlich, baulich, personell. Das am Wochenende eröffnende „Dom Museum“ kann endlich liefern, was hier zu erwarten ist: Einen räumlich zwar immer noch recht überschaubaren, programmatisch und gestalterisch aber beachtlichen Wurf, der vor allem der neuen Direktorin Johanna Schwanberg zu verdanken ist.

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