Spätestens seit die Künstler der Moderne die Stammeskunst entdeckt haben, hat dieses Segment auch bei Kunstsammlern einen festen Platz.
Die November-Auktion der Austria Auction Company widmet sich dieser Wechselbeziehung. Das spiegelt auch die Präsentation im barocken Palais Breuner wider, wo beide Sparten wie in einem Salon aufeinandertreffen. Während die „Modern Art“-Auktion mit ihrem Schwerpunkt auf österreichischer Kunst vor allem ein heimisches Publikum anspricht, versammelt die „Tribal Art“ zahlreiche Exponate mit internationaler Strahlkraft, darunter indonesische Ahnenfiguren, nigerianische Masken und Schnitzfiguren, die zum Teil aus dem 19. Jahrhundert datieren. Eine Lwalwa-Maske aus dem Kongo (Bild; Schätzpreis 8000–12.000 €) ähnelt jener, die Picasso zu seinen kubistischen Porträts inspiriert hat. Wenige Tage später startet die Auktionswoche des Dorotheums, das vor allem in den Sparten Moderne und zeitgenössische Kunst große Kaliber bereithält, darunter Egon Schieles „Liegende Frau“ aus 1917, die sich seit 85 Jahren in Privatbesitz befand (Schätzpreis 700.000–1.200.000 €). (1010 Wien, Dorotheergasse 17; 21.–24. 11.)
Austria Auction Company: „Tribal Art 2 & Art Modern 4“ (1010 Wien, Singerstraße 16; 18. & 20. 11.)