Schauplätze: "Operation Make up"

(c) Kodritsch/Maderthaner
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Eines der bestgehüteten Geheimnisse von Malerateliers sind die unfertigen Bilder.

Eines der bestgehüteten Geheimnisse von Malerateliers sind die unfertigen Bilder: Bilder, über denen Pinselstiele abgekaut werden, die von einer Ecke in die andere geschoben werden, die Kopfzerbrechen bereiten, weil sie ungelöste oder gar scheinbar unlösbare Fragen bergen. Und am Ende landen sie meistens doch im Keller oder im Müll. Ronald Kodritsch und Franziska Mader­thaner haben aus der Not eine Tugend gemacht und miteinander „Leichen" aus dem Bilderlager ausgetauscht, auf dass der jeweils andere das Begonnene vollenden möge. Stile fangen an sich zu vermischen, und die Zusätze nehmen den Charakter von Erweiterungen, Ergänzungen, Kommentaren an. Titel wie „Bastard und Stilleben" oder „Das beste Bild der Welt" (Abbildung) geben den Werken den letzten ironischen oder auch selbstironischen Schliff.

Ronald Kodritsch und Franziska Maderthaner setzen damit ein vor 14 Jahren gestartetes malerisches Kooperationsprojekt fort, an dem auch schon Max Böhme beteiligt war. Im Unterschied zu den früheren Gemeinschaftsarbeiten sind die nun in der jungen Wiener Galerie Modulart gezeigten Werke gewissermaßen Konsekutiv-Bilder, wo der eine die alleinige Verantwortung über den vermeintlich misslungenen Anfang zu tragen hat und der andere das Bild durch seine Intervention in Eigenregie aus der Verstrickung befreien, um nicht zu sagen: erlösen darf. www.modulart.at

Modulart: „Franziska Maderthaner/Ronald Kodritsch: Operation Make up" (Große Sperlgasse 32–34, 1020 Wien, 14. 12.–24. 1.).

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