Die haben unsere Loos-Bar geklaut!

Loos Bar Otto
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Ganz neuer Ausblick von der Loos-Bar zurzeit: Aufs Mittelmeer.

Spiegler

Ganz neuer Ausblick von der Loos-Bar zurzeit: Übers Mittelmeer. Am Dachgarten des Hotels Gabrielli an der Riva steht ganz eindeutig ein (auf ein Joch reduzierter) Nachbau der legendären Wiener Mini-Bar. Bis 21. Mai noch, zur Eröffnung der Biennale Venedig. Aber keine Cocktails werden hier ausgeschenkt. Sondern bayerisches Bier! Auch steht nicht "American Bar! auf dem Mosaik vorne, sondern "Otto Bar". What the hell?

Die Münchner Künstlergruppe "super+" (Alexander Deubl, Christian Muscheid, Konstantin Landuris) in Kooperation mit den "uns"-Architekten ist mit dieser Pop-Up-Installation unterwegs, zuvor etwa schon im Cafe des Haus der Kunst in München. Eigentlich wollte man damit zur "documenta" nach Athen. Aber dann kam die Einladung nach Venedig. 

Spiegel, Kassettendecke, Stoff-Lampenschirme - vieles ist dem Original nachempfunden, allerdings geschrumpft. Die Säulen der Fassade sind der Link zu "Otto", der sich auf den ersten Pavillon bezieht, den Deutschland bei der Biennale Venedig hatte: Der "Padiglioni Bavarese" wurde 1937 abgerissen und durch den heutigen in faschistischer Ästhetik ersetzt. Und Otto (I.) hieß der bayerische König, der 1832 - 1862 in Griechenland regierte, und dort u.a. ein Brauereiwesen nach deutschem Reinheitsgebot einführte. That's why.

super+

Trotzdem. Es ist zwar ein Peichl-Schüler unter den Initiatoren, der bei seinem Architektur-Studium in Wien die Loos-Bar ausgiebig studierte, wie Andreas Sternecker erzählt. Aber die Loos-Bar so ganz in bayerischen Händen... das schmerzt dann doch ein wenig.

Wo sind Andreas Bauer, Christoph Meier, Robert Schwarz, and Lukas Stopczynski, die 2015 in Los Angeles als MAK-Schindler-Stipendiaten die Loos-Bar in einer Garage nachbauten und damit für Aufregung sorgten?

Auch im Wiener Mumok steht zur Zeit übrigens eine Bar, die man mit ihren silbernen Wänden und ihrer Überschaubarkeit mit der Loos-Bar in Zusammenhang bringen kann: Das "Cafe Hansi" von Hans Schabus, jeden letzten Donnerstag im Monat von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Schabus' Biennale-Beitrag von 2005, der über den Österreich-Pavillon gebaute Berg, ist übrigens immer noch einer der besten Biennale-Beiträge ever. 

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