Welche Ausstellungen man jetzt in Salzburg sehen muss

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Die Kunst der Festspielstadt steht heuer eindeutig im Zeichen von William Kentridge.

Die Kunst der Festspielstadt steht heuer eindeutig im Zeichen von William Kentridge, dem südafrikanischen Meister der animierten Zeichnung, der den „Wozzeck“ inszeniert. Seit Wochen lebt er hier, pendelt zwischen Rupertinum, wo er im Obergeschoss sein Studio eingerichtet hat, wo er immer noch die letzten Zeichnungen anfertigt für die Wozzeck-Animationen. Und zwischendurch auch einmal ein Schläfchen machen kann. Meist aber reißt es ihn hin und her, pendelt er zwischen dem Aufbau seiner großen Retrospektive an beiden Standorten des Museums der Moderne und den Proben im Haus für Mozart – dabei kann man diesen internationalen Starkünstler mit dem freundlichen Gemüt schon einmal auf der Straße treffen, leicht zu erkennen an seinem charakteristischen weißen Hut - und ihn zu all dem Beglückwünschen.

Also klar Nummer eins der „must sees“ der Museums-Ausstellungen zur Festspielzeit:

1. William Kentridge, „Thick Time“, Retrospektive im Museum der Moderne am Mönchsberg (große Installationen) und im Rupertinum (Kentridges Inszenierungen für Theater und Oper). Ab Samstag, 29. 7., geöffnet! Tägl. 10-18h, Mi. bis 20h.

2. „Allegorie – Die Sprache der Bilder“, ein Kunstgeschichte-Schnellsiedekurs für alle, die den „Jedermann“ und seine Personifikationen wie Glaube, Gute Werke und den Tod verstehen wollen. Gemälde aus Renaissance, Barock, Historismus bis heute, in der Residenzgalerie. Läuft schon, und zwar täglich 10-17h, Mi. bis 20h.

3. Art Royal - Zeichnungen aus dem Louvre im Salzburg Museum gleich gegenüber. Vor allem fasziniert hier allerdings die Geschichte des bürgerlichen Sammlers, der einmal Pelzhändler war, und eine der großartigsten Kunst-Sammlungen seiner Zeit aufgebaut und später an König Ludwig XIV. verkauft hat. Läuft schon, täglich 9-17h.

4. Geoffrey Farmer, der einen spektakulären Kanadischen Pavillon bei der aktuellen Biennale Venedig schuf, enttäuscht ein bisschen mit der gar sehr verschlüsselten, raumfüllenden Brunnen-Becken-Installation im Salzburger Kunstverein, die er gemeinsam mit Künstler-Kollege Gareth Moore befüllte. Der wilde, biografische Geysir aus Venedig wird hier zum gezähmten Wasserspiel, versehen mit assoziativen Accessoires wie Schildkröten, Münzen, Bildern und einem alten Kanonenrohr. Ein kanadisches Hellbrunn von heute. Ab 29.7. Di-So 12-19 Uhr

Minus: Leider scheint sich keine Galerie, kein Museum, kein Kunstraum in Salzburg gefunden zu haben, um während der Festspiele auch Arbeiten von Shirin Neshat zu zeigen, die immerhin die „Aida“ inszeniert.

Eine neue Galerie gibt es übrigens auch: Der Steirer Patrick Ebensperger hat zur Festspielzeit eine Filiale seiner Berliner Galerie eröffnet. Mit einer Gruppenausstellung mit Künstlern von John Bock, Julius Deutschbauer bis Christian Schwarzwald. Kaigasse 5. Di.-Sa. 13-19h

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