Henning Mankell übernimmt die Führung in der Belletristik, Hans-Ulrich Grimm in Sachen Sachbuch und für E.L. James bleibt alles wie gehabt.
In Zusammenarbeit mit dem Verlagsbüro Schwarzer nachfolgend eine Übersicht über die Wochen-Top-Drei in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Taschenbuch:
Belletristik:
Henning Mankell: "Erinnerung an einen, schmutzigen Engel", Zsolnay
Jonas Jonasson: "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", Carl's Books
Isabelle Allende: "Mayas Tagebücher", Suhrkamp
Sachbuch:
Hans-Ulrich Grimm: "Vom Verzehr wird abgeraten", Droemer
Rhonda Byrne: "The Magic", Knaur
Manfred Spitzer: "Digitale Demenz", Droemer
Taschenbuch:
E.L. James: "Shades of Grey. Geheimes Verlangen", Goldmann
Nicolas Barreau: "Das Lächeln der Frauen ", Piper
Monika Peetz: "Sieben Tage ohne", Kiepenheuer &Witsch
Der Sadomaso-Softporno Shades of Grey umfasst drei Teile und steht derzeit auf den ersten Plätzen der Amazon Verkaufszahlen. Die rund 30 Millionen verkauften Exemplare (inklusive der E-Books) gingen zum Großteil an Frauen. Die britische Autorin E. L. James beschreibt das Sexleben eines unschuldigen 21-jährigen Mädchens und des millionenschweren Unternehmers Christian Grey. Kein Frage: Sex sells. "DiePresse.com" hat sich angesehen, welche Bücher ähnlich polarisiert haben: Goldmann Verlag
Thilo Sarrazin ist heute wohl jedem ein Begriff. Mit seinem Skandalbuch Deutschland schafft sich ab geht er in die Geschichte des deutschen Buchmarkts ein. Sarrazins Thesen zu Zuwanderung und wachsender Unterschicht lösten ein großes Echo in den Medien aus. Über 1,5 Millionen Exemplare wurden bis dato verkauft. (c) EPA (SOERENÂ STACHE)
Charlotte Roche und Feuchtgebiete sind nicht mehr zu trennen und aus der Welt der Skandal-Literatur wegzudenken. Die Auseinandersetzung mit Sperma und Co. reichten immerhin für einen Grimme-Preis und Millionen-Verkäufe. (c) Imago stock&people (Imago stock&people)
Auch der zweite Bestseller Schoßgebete der ehemaligen Viva-Moderatorin widmet sich der Sexualität. Mit dem Thema Ehe, Familie und Sex wurden von Charlotte Roche alle Tabus gebrochen. Pipper Verlag
Kurz nach der Veröffentlichung Martin Walsers Tod eines Kritikers wurde die Auflage von Suhrkamp eingestellt. Vorab geriet das Skript an die Öffentlichkeit und es kam heraus, dass es sich im Buch um einen Mord an einem Juden handelt. Teile der Diskussion verarbeitete Martin Walser in Der Augenblick der Liebe. (c) EPA (Kay Nietfeld)
Stille Tage in Clichy spielt im Paris der Dreißigerjahre. Zwei junge Amerikaner führen ein wildes Leben inklusive Prostitution und sexuellen Skandalen. In Amerika landete das Buch prompt auf dem Index. Jahre später entdeckte man die Geschichten Henry Millers wieder. Rowohlt Verlag
Der gleichnamige Film American Psycho - mit Christian Bale in der Hauptrolle - ging in die Geschichte Hollywoods ein. So auch das Buch Bret Easton Ellis aus den 90er Jahren. Patrick Bateman, der zwei Leben führt, beginnt Menschen auf grausame Weise zu morden. Nur eine abgeänderte Version durfte in den USA erscheinen, 1995 kam American Psycho auf den Index der verbotenen Bücher. Der Roman ist heute wieder erhältlich. (c) Klaus Gierden / Kiwi Verlag
Warum werden Frauen bitterfotzig? Maria Sveland beschäftigt sich in ihrem Roman mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau. In Schweden ist der Feminismus-Roman ein Skandal und Bestseller zugleich. Bitterfotze ist inhaltlich kein neues "Feuchtgebiete". Kiepenheuer&Witsch Verlag
Maxim Biller hatte 2003 Esra verfasst, ein Schriftstück, das private Details über die Beziehung zu seiner Ex-Freundin und deren Mutter beinhaltete. Eine Klage führte zum Publikationsverbot. Später wurde ein eigenes Buch über den Fall Esra von Uwe Wittstock geschrieben. Kiepenheuer&Witsch Verlag
Günter Grass und die Zeit in der Waffen-SS waren der Aufreger in der deutschen Presse. In Beim Häuten der Zwiebel wurde der Leser aufgeklärt, dass Grass nicht wie angenommen "nur" als Flakhelfer im Zweiten Weltkrieg tätig war. (c) AP (FRITZ REISS)
Das altertümliche Rollenverständnis von Mann und Frau preist Eva Herman in ihrem Skandalbuch Das Eva Prinzip. Die Fernsehmoderatorin war wochenlang in den deutschen Schlagzeilen und wurde daraufhin auch vom ARD entlassen. Ihre an die Nationalsozialistische Ideologie erinnernde Aussagen waren ausschlaggebend für das Ende der TV-Karriere. (c) AP (FRITZ REISS)
Zwei Brüder gehen auf zwei verschiedene Arten mit ihrer egoistischen, sexbesessenen, von den 68ern geprägte Mutter um. Bruno wird zum sexmanischen Opfer und Michel, der Molekularbiologe klont das unsterbliche geschlechtslose menschliche Lebewesen. Michel Houellebecq sorgt in Elementarteilchen für skandalträchtigen Lesestoff. Rowohlt Verlag
Das Kultbuch über die Drogenszene in Edinburgh brachte Irvine Welsh großen Ruhm ein. Trainspotting wie auch der gleichnamige Film wurden Bestseller in England. Drogen, Gewalt und Sex stehen im Junkie-Milieu Schottlands auf der Tagesordnung. Im zweiten Teil, "Porno", treffen die Personen zehn Jahre später wieder aufeinander, diesmal nicht im Drogen-Milieu sondern in der Porno-Szene. Goldmann Verlag
Vladimir Nabokov stellte seinen Roman Lolita im Jahr 1948 fertig. Es dauerte aber einige Jahre bis das Buch, das die sexuelle Reise von Stiefvater und Tochter wiedergibt, Ruhm erhielt. (c) AP
Klaus Mann Roman Mephisto basiert auf dem Leben des Schauspielers Gustaf Gründgens und dessen Karriere im 3. Reich. Der Stiefsohn des Schauspielers klagte und das Buch wurde 1966 verboten. Erst 1981 durfte die Geschichte des Aufstiegs des Henrik Höfgen, wie der Schauspieler im Buch heißt, wieder verkauft werden. Rowohlt Verlag
Um sein Leben musste der indisch-britische Bestseller Autor fürchten, als er Die Satanischen Verse veröffentlichte. Mitglieder der islamisch-schiitischen Glaubensgemeinschaft riefen zum Mord gegen den Autor Salman Rushdie auf. Lange Zeit wurde das Buch des Schriftstellers, der von der Queen zum Ritter geschlagen wurde, aus Angst des Verlags nicht veröffentlicht. Rowohlt Verlag
1400 Seiten über das Leben des SS-Obersturmbannführers Max Aue schrieb Jonathan Littell. In den ersten Wochen wurde Die Wohlgesinnten mehr als 200. 000 Mal verkauft. Der Autor wollte den verliehenen Prix Goncourt aufgrund von Kritiken dem Buch gegenüber gar nicht annehmen und rechtfertigte sich bis heute nicht zu seiner Veröffentlichung. (c) VanHelsing
