In einem "Stern"-Interview erhebt Pola Kinski schwere Vorwürfe gegen den verstorbenen Schauspieler. Er habe sie geschlagen und vergewaltigt.
Auch mehr als 20 Jahre nach seinem Tod umgibt Klaus Kinski immer noch ein Mythos. Der deutsche Schauspieler genießt sowohl bei Connaisseuren der cinematografischen Avantgarde - vor allem dank der langjährigen Zusammenarbeit mit Werner Herzog - als auch bei Trashfilm-Liebhabern Kultstatus. Nun scheint dieser zu bröckeln: In der neuen Ausgabe des Magazins "Stern" (Donnerstagsausgabe) erhebt seine älteste Tochter Pola Kinski schwere Vorwürfe gegen ihren Vater.
Er soll sie von ihrem 5. bis zu ihrem 19. Lebensjahr sexuell missbraucht haben, sagt die heute 60-Jährige. Kinski habe sie angebrüllt, gegen die Wand geworfen und vergewaltigt. Gleichzeitig überhäufte er seine Tochter mit Geschenken: "Er leistete sich ein kleines Sexualobjekt, das er auf Seidenkissen bettete", erzählt sie im "Stern"-Gespräch.
"Er hat andere Menschen nie respektiert"
"Wenn ich ihn in Filmen gesehen habe, fand ich immer, dass er genauso ist wie zu Hause", sagt die frühere Theaterschauspielerin. "Missbraucht hat er eigentlich alle Menschen. Er hat andere Menschen nie respektiert", urteilt Pola Kinski.
Am 21. Januar erscheint ihre Biografie "Kindermund" (Suhrkamp). Darin schildert sie ihre zerstörte Kindheit und Jugend. Ihre Hauptmotivation, das Buch zu schreiben, war die anhaltende Vergötterung von Klaus Kinski. "Ich konnte es auch nicht mehr hören: 'Dein Vater! Toll! Genie!".
Link zum "Stern"-Artikel.
(Red.)