Serienmörder, Schwule und die IRA

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Krimiautor Adrian McKinty wird von Buch zu Buch besser. Nun lässt er einen katholischen Polizisten im protestantischen Nordirland des Jahres 1981 ermitteln.

In seinem Blog hat Adrian McKinty kürzlich 15 Dinge aufgezählt, die nichts in einem Krimi verloren haben. Auf Platz eins und zwei: clevere und dumme Serienkiller. Das ist umso spannender, als es in seinem neuen Buch auf den ersten Blick um einen Serienmörder geht, der es auf Schwule abgesehen hat. Doch in „Der katholische Bulle“ ist vieles nicht so, wie es scheint.

Gekonnt und atmosphärisch dicht erzählt er von einem Nordirland im Ausnahmezustand. Es ist das Jahr 1981. Auf den Papst wurde soeben ein Attentat verübt, die Hochzeit von Prinz Charles mit Lady Diana steht kurz bevor. Ausgerechnet Sean Duffy, der vielleicht einzige katholische Polizist im Land, muss ermitteln. Konflikte sind also programmiert.

McKinty schreibt schnörkellos und mit trockenem Humor. Seine Charaktere berühren, weil sie lebensecht sind. Es gibt, ähnlich wie bei dem vor wenigen Tagen verstorbenen US-Krimigroßmeister Elmore Leonard, kein simples Gut und Böse.

Von dem irischen Autor, der in Australien lebt, sind auf Deutsch mittlerweile vier Bücher erschienen. Sowohl seine sogenannte „Dead“-Trilogie und das eigenständige „Ein letzter Job“ wussten zu überzeugen. Die gute Nachricht für Fans lautet: „Der katholische Bulle“ ist nur der Auftakt zu einer neuen Serie. Im Original ist Teil zwei bereits erschienen, Teil drei kommt im März 2014. phu

Adrian McKinty: „Der katholische Bulle“, übersetzt von Peter Torberg, Suhrkamp Nova, 383 Seiten, 20,60 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2013)

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