Der Autor von Werken wie "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" starb nach einer schweren Lungenentzündung.
Der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez ist tot. Er starb am Donnerstag in seinem Haus in Mexiko-Stadt, wie die staatliche Kulturbehörde Conaculta der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Sein Arzt Jorge Oseguera hatte den Gesundheitszustand des 87-Jährigen zuletzt als kritisch beschrieben.
Wegen einer schweren Lungenentzündung war Garcia Marquez Anfang April rund eine Woche lang in einem Krankenhaus behandelt worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums musste der Autor von "Hundert Jahre Einsamkeit" und "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" auch in seinem Haus noch künstlich beatmet werden.
An der Seite des Autors von "Hundert Jahre Einsamkeit" seien seine Frau und seine beiden Söhne gewesen, schrieb der mexikanische Fernsehmoderator Joaquin Lopez-Doriga im Kurznachrichtendienst Twitter.
Familie will "Gabito" in Kolumbien beerdigen
Die Familie des gestorbenen Literaturnobelpreisträgers Gabriel Garcia Marquez wünscht eine Beisetzung in Kolumbien. ""Gabito" kommt aus Kolumbien, daran besteht kein Zweifel. Sie müssen ihn hierher bringen", sagte seine Schwester Aida am Donnerstag Reportern in Barranquilla.
Ihr Bruder sei ein einfacher und demütiger Mensch mit einem großen Herz gewesen, sagte Aida. "Er war der große Bruder für uns, nachdem unsere Eltern gestorben sind. Er hat uns nie etwas verwehrt. Er war sehr gut zu uns." Aida Garcia Marquez veröffentlichte im vergangenen Jahr ein Buch mit Familiengeschichten über ihren berühmten Bruder.
Trauerfeier für Marquez in Mexiko
Mexiko gedenkt des verstorbenen Literaturnobelpreisträgers Gabriel Garcia Marquez mit einer nationalen Trauerfeier. Die Ehrung finde am 21. April im Palast der Schönen Künste in Mexiko-Stadt statt, kündigte der Präsident der staatlichen Kulturbehörde Conaculta, Rafael Tovar y de Teresa, am Donnerstag an.
Bürgermeister Miguel Angel Mancera hatte den Tod des kolumbianischen Autors zuvor als großen Verlust für Mexiko und die Welt bezeichnet. Staatspräsident Enrique Pena Nieto schrieb auf Twitter: "Er wurde in Kolumbien geboren, aber für Jahrzehnte hat er Mexiko zu seiner Heimat gemacht. Er hat unser Leben bereichert." Garcia Marquez lebte mit Unterbrechungen seit den 1960er Jahren in Mexiko.
Auch der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa zeigte sich von Garcia Marquez' Tod betroffen. "Ein großer Schriftsteller ist gestorben. Seine Romane werden ihn überleben und überall auf der Welt weiterhin Leser gewinnen", sagte Vargas Llosa der Zeitung "El Comercio". Garcia Marquez und Vargas Llosa pflegten zu Lebzeiten ein wechselhaftes Verhältnis. Die beiden Nobelpreisträger waren einst enge Freunde und verhalfen der lateinamerikanischen Literatur gemeinsam zu Weltruhm. Später überwarfen sich die Kollegen allerdings, bei einer Filmvorführung 1976 in Mexiko-Stadt kam er sogar zu einer Schlägerei zwischen beiden.
Unterschiedliche politische Ansichten vertieften den Graben. Während Garcia Marquez eine enge Freundschaft zu Fidel Castro pflegte, wurde Vargas Llosa schon früh zu einem der schärfsten Kritiker der kubanischen Revolution. In einer Brandrede auf dem New Yorker PEN-Kongress 1986 beschimpfte er seinen einstigen Weggefährten als "Höfling Castros".
(APA/dpa/AFP)