Neue "Harry Potter"-Geschichte veröffentlicht

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In der Kolumne der Klatschkolumnistin Rita Skeeter besuchen Harry Potter, Hermione Granger und Co die WM des Zauberei-Sports Quidditch. J.K. Rowlings Text ist eine kaum verhüllte Kritik an Boulevardmedien.

Harry Potter hat ein paar graue Strähnen in den Haaren und eine neue Narbe, sonst scheint alles zu sein wie im Epilog des letzten Bandes der Zauberlehrling-Saga. Am Dienstag veröffentlichte Joanne K. Rowling erstmals nach dem 2007 erschienenen Roman "Harry Potter and the Deathly Hallows" wieder einen Text über ihre beliebten Figuren, als Klatschkolumne. Zu lesen ist die Geschichte auf der - registrierungpflichtigen - Harry-Potter-Plattform "Pottermore".

In der Klatschkolumne berichtet Rita Skeeter (Deutsch: Rita Krimmkorn) über einen Besuch der ehemaligen Mitglieder von "Dumbledore's Army" bei der Weltmeisterschaft des Besen-Reitsports Quidditch. Skeeter ist jene Journalistin, die Harry in vierten Band der Zauberei-Geschichte verfolgt und eine Negativfolie für rücksichtslosen Boulevardjournalismus darstellt.

Harry habe seinen Söhnen James und Albus Viktor Krum vorgestellt, immer noch Seeker der bulgarischen Nationalmannschaft, heißt es im Text. Die Hauptfigur der Romanreihe arbeite als Auror, als als eine Art Zauberpolizist bei einer Spezialeinheit. Er trage immer noch die gleichen Brillen, "von denen manche sagen, dass sie besser zu einem stillosen Zwölfjährigen passen würden", wie im Text süffisant bemerkt wird.

Skeeter fantasiert eine Ehekrise herbei

Besonderes Augenmerk legt die Kolumne auf das Liebesleben der Beschriebenen. Harry ist verheiratet mit Rons Schwester Ginny, die als Journalistin vom Sport-Event berichtet. Skeeter dichtet den beiden angesichts der unerklärten neuen Narbe über Harrys rechtem Backenknochen eine Ehekrise an. Die Kolumne beschreibt einen 34-jährigen Harry und ist damit vor den Ereignissen des Epilogs anzusiedeln, der einige Wochen nach Harrys 37. Geburtstag spielt. Darin ist von Trennung keine Spur.

Einen Auftritt in der Kolumne haben auch Harry beste Freunde Ron Weasley und Hermione Granger, inzwischen ein Ehepaar und Eltern zweier Kinder. Rons roten Haare würden dünner, beschreibt Skeeter. Er sei ebenfalls Autor gewesen, aber nach zwei Jahren in die Firma seines Bruders "Weasleys' Wizard Wheezes" eingestiegen. Hermione macht in als Zauber-Anwältig Karriere. "Ist sie der Beweis, dass eine Hexe alles haben kann?" fragt sich Kolumnistin Skeeter und antwortet gleich selbst: "Nein. Seht euch ihre Haare an."

Neville Longbottom sei Lehrer und mit einer Heilerin namens Hannah liiert, von den Weasley-Brüdern sei nur Charlie immer noch unverheiratet. Und Luna Lovegood habe Zwillingssöhne mit Rolf Scamander, Enkel von Schulbuchautor Newt Scamander.

Teddy Lupin und Victoire Weasley

Kritik übt Skeeter an Harrys Patenkind Teddy Lupin, der mit Victoire Weasley, Tochter von Rons Bruder Bill und der französischen Hexe Fleur, in dunkle Ecken verschwindet. Diese Geschchte dürfte einigen Fans der Serie neue Hoffnung geben, dass Rowling ein Spin-Off mit den Kindern der einstigen Hauptfiguren schreiben könnte.

Reporter belästigten Rowlings kleine Tochter

Rowlings Text im Stil einer übertriebenen Klatschkolumne ist eine unverblümte Kritik an den Praktiken der britischen Medien, die jüngst durch die Prozesse zur eingestellten Boulevardzeitung "News of the World" ans Tageslicht gekommen sind. Sie sagte in einem dieser Prozesse auch aus und schilderte etwa, wie ein Reporter versucht hatte, ihre damals fünfjährige Tochter dazu zu bringen, ihr eine Nachricht zu übermitteln.

Auch marketingtechnische Überlegungen dürften eine Rolle spielen. So wurde der Text am selben Tag veröffentlicht, an dem ein neuer Bereicht im Harry-Potter-Vergnügungspark in Orlando, Florida, eröffnet wurde.

Rowling hat gerade ihren zweiten Detektiv-Krimi "The Silkworm" unter dem Pseudonym Robert Galbraith auf den Markt gebracht. Die deutsche Fassung mit dem Titel "Der Seidenspinner" wird am 24. November im Blanvalet Verlag erscheinen.

>> Der Text zum Nachlesen auf Pottermore und Reddit

(her/red)

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