Paul Auster wirft Nobelpreis-Jury Antiamerikanismus vor

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Romanciers wie Philip Roth gehören zu den Dauer-Favoriten für den Literatur-Nobelpreis, doch seit mehr als 20 Jahren hat kein US-Autor mehr gesiegt.

Der Bestsellerautor Paul Auster hat bei der Jury des Literatur-Nobelpreises eine ablehnende Haltung gegenüber US-amerikanischen Schriftsteller beobachtet. "In letzter Zeit gibt es aus verschiedenen Gründen eine Antipathie gegenüber Amerika", sagte Auster. "Ich bin aber sicher, dass irgendwann auch mal wieder Amerikaner gewinnen werden."

US-Romanciers gehören seit Jahren zum engeren Favoritenkreis, darunter Philip Roth, Joyce Carol Oates, Thomas Pynchon und Cormac McCarthy. Doch der Literaturpreis ist seit mehr als 20 Jahren nicht mehr in die USA gegangen. Zuletzt war 1993 mit Toni Morrison eine US-Amerikanerin ausgezeichnet worden. Da im vergangenen Jahr mit Alice Munro eine Kanadierin und damit eine englischsprachige Autorin den Preis erhielt, werden die Chancen für US-Schriftsteller heuer wieder schlechter eingeschätzt.

Auster: "Manchmal nicht so gute Enscheidungen"

Einen Favoriten habe er nicht, sagte Auster. "Mir fällt spontan niemand ein, es gibt so viele gute Schriftsteller. Und es ist ja eh jedes Jahr eine Überraschung. Manchmal treffen sie gute Entscheidungen, manchmal nicht so gute." Er selber denke "überhaupt nicht darüber nach", den Preis jemals zu gewinnen.

Den diesjährigen Träger des renommierten Preises will die Schwedische Akademie in Stockholm am Donnerstag bekanntgeben.

Der im New Yorker Stadtteil Brooklyn lebende Auster war unter anderem mit seiner "New York-Trilogie" bekannt geworden. Ende September erschien sein jüngstes Buch "Bericht aus dem Inneren" in Deutschland.

(APA/dpa)

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