Kommende Woche vergibt die Schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur. Bekommen soll ihn derjenige, "der in der Literatur das Vorzüglichste in idealer Richtung geschaffen hat". Nominierungen werden im Vorfeld nicht bekanntgegeben, Markenzeichen von Jury-Sekretär Horace Engdahl ist der Überraschungseffekt. Der alljährliche Spekulations-Zirkus läuft jedenfalls auf Hochtouren. Hier die am häufigsten genannten Kandidaten.
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Aus demselben Grund wird auch der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer (77) - Daueranwärter für den Nobelpreis - dieses Jahr als Favorit gehandelt. Er ist der meistübersetzte skandinavische Dichter des 20. Jahrhunderts, bei einem Gesamtwerk von weniger als einhundert Gedichten.
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Der australische Poet Les Murray (69) schien bereits im vergangenen Jahr in der engeren Auswahl zu sein. "Der Mann, in dem die Sprache lebt", wie ihn Dichterkollege Joseph Brodsky bezeichnete, hat an die 30 Gedichtbände veröffentlicht. Die Zeitung "The New Yorker" reihte ihn unter die "drei oder vier führenden englischsprachigen Dichter" seiner Generation.
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Ebenfalls schon letztes Jahr unter den Favoriten war der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist Amos Oz (69). Er hat eine Reihe von Romanen und Erzählungen, einige Essaybände und drei Kinderbücher verfasst. Sein Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" (2004) ist eine fiktive Biografie und eine Skizze der israelischen Geschichte und wurde zum internationalen Bestseller.
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Beim Rätselraten um den diesjährigen Preisträger dürfen auch lateinamerikanische Autoren nicht fehlen. So etwa der Peruaner Mario Vargas Llosa (72), der schon mit seinem ersten Roman "Die Stadt und die Hunde" (1963) Aufsehen erregte: Das Buch, eine Aufarbeitung von Vargas Llosas Erfahrungen in der Militärschule, wurde 1964 in Lima öffentlich verbrannt.
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Auch Carlos Fuentes (79) werden Chancen eingeräumt. Er ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Mexikos. und beschäftigt sich in seinen Erzählungen, Essays und Romanen mit dem Alltag und der Geschichte Mexikos. Als sein bekanntester Roman gilt "Terra Nostra" (1975), ein phantastisch-visionäres Werk, in dem Fuentes versucht, der Weltgeschichte und besonders der Geschichte Lateinamerikas eine "zweite Chance" zu geben.
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Auch der Name Haruki Murakami fällt, wenn es um Anwärter für die diesjährige Auszeichnung geht. Auf der Seite des Ladbrokes-Wettbüros wird der Japaner auf Platz sechs gereiht. Der Romancier ist sicherlich der bekannteste japanische Autor der Gegenwart. Seine Romane - etwa "Wilde Schafsjagd" (1982), "Gefährliche Geliebte" (2000) und "After Dark" (2005) - sind häufig im Stil des magischen Realismus gehalten. Kritiker werfen ihm einen stark "verwestlichten" Stil vor.
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Die aussichtsreichsten Kandidaten
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