Vier Österreicher haben Chance auf Deutschen Buchpreis

LITERATURFESTIVAL ´O-T�NE´: SETZ
LITERATURFESTIVAL ´O-T�NE´: SETZ(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Longlist umfasst auch Werke der österreichischen Autoren Valerie Fritsch, Gertraud Klemm, Clemens J. Setz und Vladimir Vertlib. Am 12. Oktober wird der Sieger gekürt.

Bekommt der Grazer Clemens J. Setz heuer den Deutschen Buchpreis? Sicher gehört er zu den chancenreichsten Anwärtern, und nicht erst heuer. Bereits zwei seiner Bücher haben es in den letzten Jahren auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft („Die Frequenzen“ und „Indigo“). Diese wird heuer am 16. September verkündet. Setz' im September erscheinender neuer Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ (Suhrkamp) hat es bereits auf die Longlist geschafft. Er spielt in einem Behindertenheim und erzählt von der rätselhaften Beziehung eines Insassen und eines Besuchers, aus der Perspektive einer jungen Pflegerin.

Drei weitere Bücher österreichischer Autoren sind ebenfalls auf der Liste. Gleich noch eine Grazerin und „Suhrkamperin“ findet sich darauf, nämlich Valerie Fritsch, eine der diesjährigen Bachmann-Preisträgerinnen, mit ihrer sprachschönen, wie aus der Zeit gefallenen Endzeitgeschichte „Winters Garten“. Vladimir Vertlib ist wie Fritsch zum ersten Mal auf der Longlist, mit dem höchst vergnüglichen Buch „Lucia Binar und die russische Seele“ (Deuticke) über die skurril-berührenden Erlebnisse einer 83-jährigen, im zweiten Wiener Bezirk lebenden Dame. Etwas jünger sind die Frauen in Gertraud Klemms Roman „Aberland“ (Droschl), in dem eine gutbürgerliche, oft grantige Endfünfzigerin über ihr Leben und das ihrer Tochter sinniert.

Zaimoglus neue Istanbul-Saga

Aber auch der in Wien lebende Deutsche Ilja Trojanow ist mit „Macht und Widerstand“ vertreten. Seit Jahren schreibt er gegen die zunehmende Überwachung und den Verlust bürgerlicher Freiheit an, nun hat er auch einen großen Roman zum Thema geschrieben, über das jahrzehntelange „Duell“ zwischen einem Widerstandskämpfer und einem Apparatschik im kommunistischen Bulgarien, dem Herkunftsland des Autors.

Zu den bekanntesten Namen auf der Liste zählt auch der deutsch-türkische Erzählmeister Feridun Zaimoglu, der wieder einen üppigen, fantasiestrotzenden Roman geschrieben hat: Seine Familiensaga „Siebentürmeviertel“ spielt im Istanbul der 1930er-Jahre. Weitere Bücher auf der Longlist sind u. a. Steffen Kopetzkys Alternative-History-Roman „Risiko“ um einen Dschihad 1916 und „Eins im Andern“ (Droschl) von Monique Schwitters, die heuer auch beim Bachmann-Wettlesen zu hören war. (sim)

(APA)

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