Frederick Forsyth war MI6-Agent

Der Autor belieferte den britischen Geheimdienst mit Informationen.

Er war mit 19 Jahren der jüngste Pilot der Royal Air Force, arbeitete als Reporter bei Reuters, berichtete später für die BBC aus Kriegsgebieten in Afrika, bis er eine literarische Laufbahn einschlug. Eine weitere – geheime – Aufgabe, gab der britische Bestsellerautor Frederick Forsyth („Der Schakal“, „Die Akte Odessa“) erst jetzt, mit 77 Jahren, bekannt: Er habe 20 Jahre lang für den britischen Geheimdienst MI6 gearbeitet, erzählte der preisgekrönte Verfasser politischer Romane in einem Interview mit dem Sender Sky News.

Er habe seine Agententätigkeit begonnen, während er Ende der 1960er-Jahre als Kriegsberichterstatter im Biafra-Krieg eingesetzt war, so Forsyth. Dort habe er an den Auslandsgeheimdienst MI6 Berichte über massenhaft getötete Kinder geschickt, was von der britischen Regierung zu diesem Zeitpunkt bestritten worden war. Später hatte er auch Einsätze als Agent im damaligen Rhodesien, Südafrika und in der DDR. Forsyth sieht dies nicht als verwerflich an. „Damals haben eine Menge Freiwillige Dinge für unser Land getan – es galt nicht als seltsam.“ Bezahlt sei er für die Informationen nicht worden. (APA/i.w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2015)

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