Philip Roth vermacht Büchersammlung seiner Heimatstadt

Author Philip Roth poses in New York
Author Philip Roth poses in New York(c) REUTERS (ERIC THAYER / Reuters)
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"Ich bin 83 und habe keine Erben", sagt der US-Romancier, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Seine Sammlung ist "nicht groß, aber sie bedeutet mir etwas."

Der US-Bestsellerautor Philip Roth hat seine privaten Bücher der Bibliothek seiner Heimatstadt Newark gespendet. Die rund 4000 Werke, die bisher in Regalen in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut stünden, bekämen an ihrem neuen Ort einen eigenen Raum, kündigte die Bibliothek von Newark an. Dort sollen sie genauso angeordnet werden wie bisher.

"Ich bin 83 und habe keine Erben", sage Roth, der vor einigen Jahren seinen Ruhestand verkündet hatte, der "New York Times". "Wenn ich Kinder hätte, wäre es vielleicht eine andere Sache. Es ist keine große Büchersammlung, aber sie bedeutet mir etwas, und ich wollte, dass sie so aufgehoben wird, wie sie ist."

Der Autor wurde 1933 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey geboren und verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit in der Bibliothek.

Preis bereits für seinen ersten Erzählband

Schon sein erster Erzählband "Goodbye, Columbus!" (1959) wurde mit dem National Book Award gewürdigt, einem der höchsten amerikanischen Literaturpreise. 1969 gelangte Roth mit dem Bestseller "Portnoys Beschwerden" zu Weltruhm. Das Buch handelt von der Beichte eines sexbesessenen jüdischen Intellektuellen auf der Couch seines Psychoanalytikers.

Es folgte die Roman-Trilogie "Der Ghost Writer", "Zuckermans Befreiung" und "Die Anatomiestunde". Für "Sabbath's Theater" erhielt Roth 1995 seinen zweiten National Book Award, für "Amerikanisches Idyll" den renommierten Pulitzerpreis.

"Der menschliche Makel"

Mit "Der menschliche Makel" schloss Roths seine zweite Romantrilogie ab. Sie beleuchtet den Zustand der US-Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den letzten Romanen "Jedermann" und "Die Demütigung" setzte sich Roth intensiv mit Alter und Tod auseinander. In "Exit Ghost" (2008) ließ er schließlich seinen Alter ego Nathan Zuckerman sterben.

Im November 2012 hatte Roth seinen Abschied vom Schreiben angekündigt. Er gilt seit Jahren als möglicher Kandidat für den Literaturnobelpreis.

>> Artikel in der "New York Times" (Login-pflichtig)

(APA/dpa)

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