Verleger Herbert Fleissner verstorben

Amalthea trauert um seinen Verleger Dr. Herbert Fleissner
Amalthea trauert um seinen Verleger Dr. Herbert Fleissner(c) Amalthea Verlag (BISSUTI KRISTIAN)
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Herbert Fleissner war Gründer der Verlagsgruppe, zu der LangenMüller, Herbig, Nymphenburger und Terra Magica gehören. Er wurde 88 Jahre alt.

Der deutsche Verleger und Jurist Herbert Fleissner ist tot. Er ist in der Nacht auf Freitag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in München Solln "friedlich entschlafen", teilte der Amalthea Signum Verlag mit. Fleissner hatte mit dem Kauf des Wiener Verlags 1962 den Grundstein zu seinem Verlagsimperium, zu dem LangenMüller, Herbig, Nymphenburger und Terra Magica gehören, gelegt.

Geboren am 2. Juni 1926 in Eger im Sudetenland, kam Fleissner nach einem juristischen Studium in Innsbruck nach München und gründete 1953 einen Buchversand und einen Zeitschriften-Verlag. Daraufhin erwarb er den Wiener Amalthea-Verlag, den Berliner Verlag Herbig sowie den Münchner Langen-Müller-Verlag. Diese Verlagsgruppe schloss Fleissner 1984 mit den Ullstein-Buchverlagen des Axel-Springer-Hauses zusammen. Im Laufe der Jahre kamen weitere Firmen hinzu.

2004 übergab Fleissner die Leitung an seine Tochter, Brigitte Fleissner-Mikorey. Heute unterhält die Gruppe Firmensitze in München, Stuttgart, Wien und Luzern.

Kritik an politischer Ausrichtung

Immer wieder für Kritik sorgte Fleissners politische Ausrichtung. "Der Großverleger [...] bewegt sich schon länger am rechten äußeren Rand des politischen Spektrums und hat sich bereits des öfteren von Rechtsextremisten einspannen lassen", schrieb etwa die Süddeutsche Zeitung 2010 anlässlich der Verleihung der Ulrich-von-Hutten-Medaille an das CSU-Mitglied. Diese wurde dem Verleger von der Gesellschaft für freie Publizistik zugesprochen, die 2006 vom deutschen Verfassungsschutz als "größte rechtsextremistische Kulturvereinigung" eingestuft wurde.

Ebenfalls in Diskussion geriet seine Beteiligung bei der Gründung der 1997 gestarteten rechten "Zur Zeit" von Andreas Mölzer, an der Fleissner laut "Munzinger" zehn Prozent der Anteile hielt.

(APA)

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