Spanischer Schriftsteller Goytisolo mit 86 Jahren gestorben

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Der als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelte Spanier verstarb im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Marrakesch.

Der mehrfach ausgezeichnete spanische Schriftsteller Juan Goytisolo ist tot. Der Autor von "Trauer im Paradies" starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in seinem Haus im marokkanischen Marrakesch, wie die Agentur Carmen Balcells in Barcelona mitteilte. Goytisolo galt seit vielen Jahren als Kandidat für den Literaturnobelpreis.

Der spanische Schriftsteller galt als Pendler zwischen den Kulturen. 2014 erhielt der kritische Intellektuelle in seiner Heimat den renommierten Cervantes-Preis. In der Begründung des Preisträgers Jose Manuel Caballero Bonald aus 2012 hieß es: "Goytisolo repräsentiert eine der Spitzen der spanischen Literatur, vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg."

Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Trauer im Paradies" sowie die Trilogie "Identitätszeichen", "Rückforderung des Grafen Don Julian" und "Juan ohne Land", eine Abrechnung mit den rückständigen Traditionen der Gesellschaft unter der Franco-Diktatur (1939-1975).

Goytisolo lebte in Spanien, Frankreich und Marokko
Der 83-jährige Goytisolo galt als ein kritischer Intellektueller und Mittler zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Er wuchs in Barcelona auf, lebte im Exil in Frankreich, dozierte in den USA und ließ sich schließlich in Marokko nieder. Seine Werke spiegeln diese reiche Erfahrungswelt wider. Auch seine Brüder sind Schriftsteller: Der Poet José Agustín Goytisolo, der älteste des Trios, starb 1999 in Barcelona beim Sturz aus einem Wohnungsfenster. der jüngste Bruder Luis wird als Nobelpreisfavorit gehandelt. Neben Romanen veröffentlichte er Erzählungen, Reisebücher und Essays. Die besondere Vorliebe des Orientexperten ist die islamische Kultur. Goytisolo lernte Arabisch und adoptierte in Marrakesch drei Kinder, die er in seinem Testament zu seinen Universalerben erklärte.

(APA/DPA )

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