Lyriker Jan Wagner erhält Georg-Büchner-Preis

Jan Wagner beim Erlanger Poetenfest 2014.
Jan Wagner beim Erlanger Poetenfest 2014. (c) Wikimedia (Sanfred Sause)
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Die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert. Wagners Gedichte würden "musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz" verbinden, lobt die Akademie.

Der Lyriker Jan Wagner bekommt den Georg-Büchner-Preis 2017. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.

Die Gedichte des in Hamburg geborenen 45-Jährigen "verbinden spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz", begründete die Akademie ihre Entscheidung. Die Verleihung des Preises ist am 28. Oktober 2017 in Darmstadt vorgesehen.

Das Werk Wagners, der in Berlin lebt, umfasse Gedichtbände, Essays und Kritiken, Anthologien und Übersetzungen zeitgenössischer englischsprachiger Lyrik. Seine Gedichte seien in rund 30 Sprachen übersetzt worden. Begleitend zu seinem lyrischen Werk sei ein vielseitiges essayistisches Werk entstanden. Im Frühjahr 2017 erschien laut Akademie die Prosasammlung "Der verschlossene Raum". 2015 hatte Wagner für den Lyrikband "Regentonnenvariationen" den Leipziger Buchpreis erhalten.

Gedichte über die kleinen Dinge des Alltags

Wagner liebt, wie er sagt, auch Gedichte über kleine Gegenstände, über banale Dinge wie Nägel, Teebeutel, und anderes. Diese kleinen Gegenstände würden wahre Schätze darstellen, wenn man Gedichte schreibe, sagte Wagner in einer Lesing, weil sich hier Überraschendes ereigne. So etwa ein Gedicht, in dem es um Bettlaken geht.

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Im vergangenen Jahr war der Büchner-Preis an Marcel Beyer verliehen worden. Sein Roman „Flughunde“ hatte ihn 1995 weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht und wurde in 14 Sprachen übersetzt. 

Zu den früheren Preisträgern zählen bekannte Autoren wie Erich Kästner (1957), Günter Grass (1965), Heinrich Böll (1967) und Friedrich Dürrenmatt (1986).

(APA/dpa/Red.)

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