Vom Überleben einer schreibenden Seglerin

Unser Bild vom Menschen in der Natur ist ignorant, sagt Autissier: „Der Natur sind wir egal. Gesetze, die wir schrecklich finden, sind in ihr völlig normal“.
Unser Bild vom Menschen in der Natur ist ignorant, sagt Autissier: „Der Natur sind wir egal. Gesetze, die wir schrecklich finden, sind in ihr völlig normal“.(c) REUTERS (STRINGER Colombia)
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Sie kennt den Sturz aus der Zivilisation, wie ihre Romanfiguren: Isabelle Autissier umsegelte als erste Frau bei einer Regatta allein die Welt. Gespräch mit einer furchtlosen Frau.

„Herz auf Eis“ heißt Isabelle Autissiers neuer Roman auf Deutsch – und ja, hier vereisen die Gefühle. Auf einer einsamen kleinen Insel lässt die Schriftstellerin ein junges Paar in jugendlicher Hochstimmung stranden und den Leser dann zusehen, wie alles zerfällt: Hoffnung, Zusammenhalt, Liebe . . . Oder: Fast alles?

So viele Schriftsteller haben sich und ihren Lesern schon vorzustellen versucht, was aus dem Menschen wird, wenn er sich in der „Wildnis“ wiederfindet und plötzlich ums Überleben kämpfen muss. Was bleibt am Ende von dem, was wir Zivilisation, Menschsein, Moral nennen? Es ist diese Frage, die auch Isabelle Autissier umtreibt, und die sie in ihrem Roman mit einer Härte, ja Furchtlosigkeit beantwortet, die nichts, aber auch gar nichts mit Sensationslust zu tun hat.

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