Stefanie Sargnagel: „Eure Wut beflügelt mich“

 „Ich will nicht erwachsen werden. Erwachsene schwitzen so.“ Stefanie Sargnagel, Jahrgang 1986, schreibt über Flüchtlingshelfer, Hassposter und besonders oft über sich selbst.
„Ich will nicht erwachsen werden. Erwachsene schwitzen so.“ Stefanie Sargnagel, Jahrgang 1986, schreibt über Flüchtlingshelfer, Hassposter und besonders oft über sich selbst.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Stefanie Sargnagels „Statusmeldungen“ sind das politisch unkorrekte Protokoll bewegter zwei Jahre. In Österreich ebenso wie in ihrem persönlichen Leben.

Eigentlich fällt es schwer, Stefanie Sargnagel misszuverstehen. Kaum jemand würde einen Satz wie „Mein Lieblingsautor bin ich, ehrlich gesagt“ (29. 9. 2015) als Anfall von Selbstverliebtheit werten. Oder folgende Behauptung tatsächlich ernst nehmen: „Ich will nicht erwachsen werden. Erwachsene schwitzen so“ (28. 9. 2015). Und doch gibt es Menschen, die Sargnagel nicht verstehen wollen. Die sich über Reiseberichte wie jenen, zugegeben nicht besonders originellen aus Marokko im vergangenen Februar beschweren, in dem sie von maßlosem Alkohol- und Marihuanakonsum schrieb und davon, dass ihre Mitreisende streunende Katzen misshandelt.

Die „Kronen Zeitung“ nahm die Autorin hier beim Wort und löste im vergangenen März mit ihrer Anti-Sargnagel-Polemik eine Welle der Empörung im Internet aus, die vor allem Männer dazu veranlasste, offen gegen die Autorin zu hetzen und ihr Gewalt anzudrohen. Doch Stefanie Sargnagel nimmt solche Aufregungen mit erstaunlicher Gelassenheit und verfasst stattdessen Rap-Zeilen „an all die rechtskonservativen Männer, die mich mit Gewalt bedrohen“, mit Zeilen wie: „Eure Wut beflügelt mich, eure Angst nährt mein Herz. Der Versuch, mich leise zu kriegen, lässt mich in die Exosphäre schießen. Ich bin euer schlimmster Albtraum, und das spürt ihr . . .“

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