Correctness verletzt? Gomringer-Gedicht zurück in Berlin

Das Kurzgedicht avenidas des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer, wie es an der Alice-Salomon-Hochschule stand.
Das Kurzgedicht avenidas des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer, wie es an der Alice-Salomon-Hochschule stand.imago/Reiner Zensen
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Stiftung Brandenburger Tor macht das an der Alice-Salomon-Hochschule in Ungnade gefallene Gedicht „ciudad (avenidas)“ am Pariser Platz sichtbar.

Das bei Studierenden der Alice-Salomon-Hochschule in Ungnade gefallene Banner mit „ciudad (avenidas)“ ziert ab Donnerstag das Max Liebermann Haus.

Das umstrittene Gedicht „ciudad (avenidas)“ des bolivianisch-schweizerischen Lyrikers Eugen Gomringer ist im Herzen Berlins wieder aufgetaucht, nachdem es am Stadtrand verschwunden war: Wie die Berliner Zeitung meldet, ist das in Spanisch verfasste Gedicht ab heute Vormittag am Pariser Platz zu sehen. Initiator sei die Stiftung Brandenburger Tor, die das Gedicht auf einem Banner an der Fassade des Max Liebermann Hauses anbringe.

„Mit dem Banner, das Gomringers Gedicht an einem der bedeutendsten Plätze Berlins sichtbar macht, setzt die Stiftung Brandenburger Tor ein Zeichen für Toleranz und die Freiheit der Kunst“, heißt es laut Berliner Zeitung in einer Mitteilung der Stiftung.

"Unangenehme Erinnerung an sexuelle Belästigung"

Das Gedicht, das von „Alleen und Blumen und Frauen und einem Bewunderer“ handelt, ist umstritten, weil es „unangenehm an sexuelle Belästigung“ erinnere, hatte der Allgemeine Studierendenausschuss der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf gefunden. Kritiker stört am Gericht, dass es Frauen gegenüber als diskriminierend aufgefasst werden könnte. Der Asta hatte deshalb  durchgesetzt, dass das Gedicht von der Fassade des Hochschulgebäudes verschwand.

>>> Berliner Zeitung

(red.)

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