Wird es auch 2019 keinen Literaturnobelpreis geben?

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Für 2018 wurde die Verleihung des Literaturnobelpreises bereits abgesagt. Nun wackelt auch die Vergabe im nächsten Jahr. Geschäftsführer Heikenstein spricht von "Vorschlägen für alternative Institutionen".

Schlechte Zeiten für den Literaturnobelpreis: Heuer fällt die Verleihung wegen einem Belästigungs- und Korruptionsskandals in der Schwedischen Akademie aus. Eigentlich hätte der Preis 2019 doppelt vergeben werden sollen. Nun wurde bekannt, dass die Vergabe auch für nächstes Jahr wackelt. Das sagte der Geschäftsführer der Nobelstiftung, Lars Heikensten, am Samstag in einem Interview mit dem schwedischen Nachrichtensender Ekot.

Heikensten sagte, der Literaturnobelpreis werde erst wieder verliehen, wenn die Nobelstiftung das verlorene Vertrauen wiedergewonnen habe. Für 2019 gebe es somit "keine Deadline". Außerdem stehe nirgendwo "in Stein gemeißelt", dass die Schwedische Akademie künftig überhaupt mit der Vergabe des weltweit renommierten Literaturpreis betraut werde. Man habe bereits "Vorschläge für alternative Institutionen" erhalten, so der Stiftungschef. Welche, das ließ Heikensten in dem Interview offen.

Sexuelle Belästigung und Korruption

Anfang Mai wurde bekannt, dass die Vergabe des Preises 2018 ausfällt. 18 Frauen werfen dem Mann eines Akademiemitglieds sexuelle Belästigung vor. Eine Untersuchung der Akademie bestätigte "inakzeptables Verhalten in Form von unerwünschter Intimität". Außerdem soll das besagte Akademiemitglied über Fördergelder für den eigenen Kulturverein mitentschieden haben. Mehrere Jurymitglieder legten daraufhin ihre Ämter nieder.

Die Schwedische Akademie wählt seit 1901 den Träger des Literaturnobelpreises aus. Zuletzt wurde der Preis von 1940 bis 1943 wegen des Zweiten Weltkriegs nicht vergeben.

(Red./APA)

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