Preisvergabe an Handke geplatzt

Peter Handke hätte 2011 mit dem Candide-Preis geehrt werden sollen. Doch der Alleinsponsor lehnt die Auszeichnung ab.

Am 30.Oktober dieses Jahres hätte der österreichische Schriftsteller Peter Handke im westfälischen Minden den mit 15.000 Euro dotierten Candide-Preis entgegennehmen sollen. Schließlich hatte ihm eine unabhängige Jury die Auszeichnung zuerkannt.

Doch der neue Alleinsponsor des Preises sieht das anders: Die Firma Kolbus AG, ein Weltmarktführer bei Buchbindemaschinen, wollte mit dem Preis groß auftrumpfen – ein eigener Candide-Stand bei der Frankfurter Buchmesse war geplant. Doch nach der Juryentscheidung wurde vom geschäftsführenden Kolbus-Gesellschafter Kai Büntemeyer der Geldhahn zugedreht, da Handkes Milošević-Sympathien geschäftsschädigend seien – die Schmalspurvariante des Eklats um den Heine-Preis für Handke 2006. In Minden sucht man indessen einen neuen Candide-Sponsor.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2011)

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