Nobelpreis: Günter Grass macht sich für Amos Oz stark

Guenter Grass Amos haette
Guenter Grass Amos haette(c) EPA (CARSTEN REHDER)
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Allein für sein Buch "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" hätte Amos Oz den Nobelpreis verdient, meint Grass, der Literatur-Nobelpreisträger von 1999.

Der deutsche Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass heizt schon früh die Spekulationen um die heurige Vergabe des berühmten Literaturpreises an. Seiner Meinung nach habe der israelische Schriftsteller Amos Oz die Auszeichnung verdient, sagte der 83-Jährige am Donnerstagabend beim Eifel-Literatur-Festival in Prüm: "Er ist ein Großer." Grass war 1999 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Oz habe den Preis allein für sein Buch "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" von 2002 verdient, sagte Grass. "Wenn man mich fragen würde nach einem Rückblick auf das 20. Jahrhundert, dann würde ich dieses Buch an erster Stelle nennen." In dem stark autobiografischen Roman geht es um die Entstehung des Staates Israel.

Oz einer der "mutigen Intellektuellen in Israel"

Der 72-jährige Israeli mache auch Probleme deutlich, "die bis heute bestimmend sind für diese Region und auch gefährlich geblieben sind", so Grass. Oz "gehört zu den mutigen Intellektuellen in Israel, die mit anderen zusammen und auch mit palästinensischen Intellektuellen den Graben überbrückt haben."

Ob sein Schriftsteller-Kollege bei der heurigen Vergabe des Nobelpreises Chancen habe, wollte Grass nicht eindeutig beantworten. "Die Beschlüsse der Stockholmer Akademie sind ein Thema für sich", sagte er.

Entscheidung in der ersten Oktoberhälfte

Wer den Literatur-Nobelpreis heuer erhält, das wird traditionellerweise am ersten oder zweiten Donnerstag im Oktober bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr wurde Mario Vargas Llosa ausgezeichnet.

(Ag.)

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