Der Literaturnobelpreisträger war am Montag in eine Hamburger Klinik eingeliefert worden. Er hatte zuvor mit seinem Israel-Gedicht für einen Eklat gesorgt.
Literaturnobelpreisträger GünterGrass, der zurzeit in einer Hamburger Klinik behandelt wird, geht es gut. "Wir müssen uns keine Sorgen machen. Er hat vor, das Wochenende zu Hause zu verbringen", sagte der Pressesprecher der Asklepios-Klinik, Rudi Schmidt, am Mittwoch der dpa. Der Schriftsteller war am Montagabend von seiner Frau zu einer lange geplanten Untersuchung ins Klinikum St. Georg gefahren worden. Mit der Aufregung um sein umstrittenes Israel-Gedicht habe der Aufenthalt nichts zu tun.
Grass hatte mit seinem vor zwei Wochen veröffentlichten Gedicht international Empörung ausgelöst. In dem Gedicht "Was gesagt werden muss" schrieb der Schriftsteller, dass die Atommacht Israel den Weltfrieden bedrohe und das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen könne. Israel hatte darauf ein Einreiseverbot gegen den 84-Jährigen verhängt.
Der Verfasser der "Blechtrommel" hatte die Debatte über seine Israel-Kritik mit einer neuen verbalen Spitze weiter angeheizt: Er bezeichnete das gegen ihn verhängte Einreiseverbot Israels als "Zwangsmaßnahme", die an DDR-Methoden erinnere. Das werde aber seine Erinnerungen an frühere Aufenthalte in Israel nicht auslöschen können, meinte Grass. "Immer noch sehe ich mich dem Land Israel unkündbar verbunden."
(Ag.)