Ex-Mitarbeiter wirft Aufdecker Wallraff Sozialbetrug vor

ExMitarbeiter wirft Aufdecker Walraff
ExMitarbeiter wirft Aufdecker WalraffAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der deutsche Journalist soll seinen "Privatsekretär" über Jahre illegal beschäftigt haben. Der Mitarbeiter sei dem Finanzamt nicht gemeldet worden.

Der deutsche Aufdecker-Journalist und Buchautor Günter Wallraff, der erst Mitte Juli auch in Wien auf Vortragstour war, muss sich nun selbst gegen den Vorwurf des Sozialbetrugs und womöglich auch der Steuerhinterziehung wehren. Ein ehemaliger Mitarbeiter Wallraffs, der zeitweise als eine Art Privatsekretär tätig war, wirft ihm laut "Spiegel"-Bericht vor, der Schriftsteller habe ihn über Jahre hinweg illegal beschäftigt, ohne die Tätigkeit dem Finanzamt oder der Arbeitsagentur anzuzeigen.

Sein monatliches Gehalt, anfangs 1000 Euro, sei von Wallraff bar und ohne Beleg ausbezahlt worden. Er habe längere Zeit zusätzlich von Hartz IV gelebt. Der Mann, den Wallraff über Recherchen in Callcentern kennengelernt hatte, lebte dem Bericht zufolge zudem jahrelang in einer von Wallraffs Wohnungen. Am 10. Juli erstattete er Selbstanzeige beim Finanzamt Köln-Nord. Der Kölner Journalist Wallraff muss nun mit Ermittlungen der Zollfahndung rechnen, sein ehemaliger Mitarbeiter wird wohl mehrere zehntausend Euro zurückzahlen müssen, heißt es.

Wallraffs Anwalt Winfried Seibert sagte laut "Spiegel"-Vorabbericht, die Zahlungen seien ausschließlich auf Verlangen des Mitarbeiters bar und ohne Quittung erfolgt. Der Mann habe Wallraff lediglich durch "gelegentliche Hilfen" unterstützt. Wallraff habe ihm angeboten, das Arbeitsverhältnis bei den Ämtern in eine feste Beschäftigung zu überführen.

(APA)

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