Aus für dapd-Tochter Sipa News in Frankreich

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Nach der Insolvenz bei der Nachrichtenagentur dapd in Deutschland ist für ihre französische Tochter Sipa News das endgültige Aus gekommen.

Nachdem das Mutterunternehmen, die deutsche Nachrichtenagentur dapd Insolvenz angemeldet hatte, wird nun auch die französische Tochter Sipa News ihre Dienste einstellen. Das Handelsgericht in Paris ordnete am Donnerstag ein Liquidationsverfahren fürSipa News an, die erst vor zwei Monaten inFrankreich als Textagentur an den Start gegangen war. Für den alteingesessenen Foto-Dienst Sipa Press wurde hingegen ein Insolvenzverfahren zugelassen, um einen neuen Investor zu finden. Eine dritte dapd-Tochterfirma, bei derdie einstigen Angestellten der Nachrichtenagentur AP Frankreich angestellt waren, wurde ebenfalls dem Liquidationsverfahren zugeordnet.

Die auf Inhalte für mobile Geräte spezialisierte Sipa Medias, vierte und kleinste Filiale der dapd-Gruppe inFrankreich, war von dem Insolvenzantrag nicht betroffen. Die rund 120 Angestellten der drei betroffenen Sipa-Gesellschaften hatten vor dem entscheidenden Gerichtsbeschluss in den vergangenen Wochen an die Politik sowie an die US-Agentur Associated Press (AP) appelliert, um ihre Nachrichtenagentur noch zu retten.

299 Kündigungen in dapd-Gesellschaften

Das Mutterunternehmen von SipaNews, die deutsche Nachrichtenagentur dapd, hatte im vergangenen Oktober teilweise Insolvenz angemeldet. Acht ihrer Gesellschaften sind davon betroffen. Der Insolvenzverwalter legte im November ein Konzept zur Sanierung der dapd in Deutschland vor. Inzwischen verlor bereits etwa ein Drittel der 299 Beschäftigten der acht dapd-Gesellschaften den Arbeitsplatz; zugleich sollen sämtliche Dienste der Agentur verschlankt bestehen bleiben.

Allerdings hatte ebenfalls im November der bisherige dapd-Geschäftspartner AP bekanntgegeben, dass er die Kooperation mit dapd wegen Vertragsnichterfüllung aufkündige. Über die Rechtmäßigkeit der Kündigung wird voraussichtlich am 18. Dezember ein New Yorker Gericht entscheiden. Die global tätige US-Agentur AP will ab dem 1. Jänner im deutschsprachigen Raum mit der Deutsche Presse-Agentur (dpa) zusammenarbeiten. Die Schweizerische Depeschenagentur (sda) hält seit Februar 2010 die Rechte an den deutschen dapd-Textdiensten fürdie Verbreitung inder Schweiz.

(APA/AFP/sda)

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