Wie „The Daily Dish“ die US-Medienbranche euphorisiert

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Der gebürtige Brite Andrew Sullivan bat die Leser seines Blogs „The Daily Dish“um Geld und verkaufte 12.000 Jahresabos in 24 Stunden. Insgesamt kamen somit über Nacht 330.000 Dollar in die „Dish“-Kasse.

Manche nennen es bereits das „Dish-Model“. Doch die überwiegende Mehrheit von Medienexperten warnt davor, die kleine Erfolgsgeschichte des US-amerikanischen Blogs „The Daily Dish“, die sich in den ersten Tagen des neuen Jahres abgespielt hat, als Beweis für eine neue Bezahlbereitschaft von Lesern im Internet zu werten.

Doch Mut macht die Geschichte allemal: Der gebürtige Brite Andrew Sullivan betreibt seit zwölf Jahren den politischen Blog „The Daily Dish“, seit sechs Jahren in Kooperation mit Medien wie „The Atlantic“ und zuletzt „The Daily Beast“. Am Mittwoch informierte der in den USA sehr bekannte Blogger seine Leserschaft darüber, dass er und sein siebenköpfiges Team sich nun von „Daily Beast“ abnabeln und ab 1. Februar unter eigener Webadresse eine Bezahlschranke für den Blog einführen würden. Die für viele überraschende Reaktion: Innerhalb von 24 Stunden verkaufte Sullivan 12.000 Jahresabos in Höhe von 19,99 U$ (15,45 Euro), wobei die Abonnenten im Schnitt um acht Dollar mehr zahlten. Insgesamt kamen somit buchstäblich über Nacht 330.000 Dollar in die „Dish“-Kasse, immerhin ein Drittel der erwarteten Jahreseinnahmen von 900.000 Dollar.

Nicht alle sehen den Erfolg von „Dish“ so positiv. Piers Morgan, CNN-Moderator und Landsmann von Sullivan, twitterte am Mittwoch: „Wer auf der Welt würde 19 Dollar zahlen, um das bissige Gewäsch von Sullivan zu lesen?“ awa

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2013)

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