Personalrochaden: Rabl, Pereira, Georg Springer

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Die Burgtheater-Geschäftsführung wurde ausgeschrieben. Spannenderes könnte sich aber an anderen Schauplätzen tun.

Seit gestern, Donnerstag, ist die Geschäftsführung des Burgtheaters ausgeschrieben: Für Silvia Stantejsky wird ab 1. September ein Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin gesucht. Bewerbungen sind bis 31. 3. 2013 an die Bundestheater-Holding zu richten, jene von Frauen sind besonders erwünscht. Stantejsky folgte 2008 Thomas Drozda, der geschäftsführender Direktor der Vereinigten Bühnen Wien (Musical, Oper) wurde. Ein möglicher Bewerber für die Burg-Geschäftsführung wäre deren stellvertretender kaufmännischer Direktor, Niklas Duffek, ein anderer Cay-Stefan Urbanek, der seit 2011 kaufmännischer Direktor des Volkstheaters ist. Doch auch andere Personalentscheidungen bei den Bundestheatern stehen bevor.

Der Vertrag von Holding-Chef Georg Springer läuft Ende 2014 nach mehrmaliger Verlängerung aus. Die Ausschreibung wird für Ende 2013/Anfang 2014 erwartet. Springer wird Interesse an der Nachfolge Helga Rabl-Stadlers, Präsidentin und Geschäftsführerin der Salzburger Festspiele, nachgesagt. Für die Holding-Führung käme Josef Kirchberger, Leiter der Bundestheater-Tochter Art for Art, infrage. Rabls Vertrag endet 2014. Auch Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller wird als Rabl-Nachfolgerin genannt, trotz der Landtagswahlen am 5. Mai 2013, bei denen sie wieder kandidieren wird und trotz des Finanz- und des Osterfestspielskandals. Beides könnte für die Kür zur Festspiel-Präsidentin hinderlich sein.

Bleibt Claudia Schmied Kulturministerin?

In Salzburg formieren sich also derzeit die Kräfte, die Rabl, die potente Sponsoren gewann und auch in der Osterfestspiel-Affäre als Troubleshooterin punktete, dazu bewegen wollen, ihren Vertrag nach 2014 neuerlich zu verlängern. Doch Rabl will nicht, heißt es, der Expansionskurs des Salzburger Festspiel-Intendanten Alexander Pereira beim Programm finde nur begrenzt ihre Zustimmung. Sollte Pereira an der Mailänder Scala 2015 die Nachfolge von Stéphane Lissner antreten, der an die Pariser Oper wechselt, wäre Rabl aber wohl ansprechbar für eine weitere Vertragsverlängerung.

Beim Opernball erzählte Pereira im ORF, dass seine Partnerin Daniela Weisser in Mailand studiere. Pereiras Vertrag läuft bis 2016. Sein Verbleib in Salzburg wird auch davon abhängen, ob das Kuratorium seine Pläne für die Festspiele akzeptiert. Dort könnten die Karten durch die Nationalratswahl neu gemischt werden, vor allem, wenn die von der Kommunalkredit-Affäre belastete Claudia Schmied nicht Kulturministerin bleibt. Als ihr möglicher Nachfolger wird Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny genannt. bp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2013)

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