Das neue Duo "Nur Nichtprofis sind ang'fressen"

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neue SocietyFormat Nichtprofis sind c Die Presse Clemens Fabry
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Claudia Hölzl und Sasa Schwarzjirg beleben auf ATV "Hi Society". Über Vorgänger Dominic Heinzl, private Fragen und "Österreichs Promis".

Der wichtige Superstar flüchtet in die Loge, hieß es bei der Opernballsendung, „während sich weniger wichtige Leute penetrant vor jede Kamera drängen“. Bevor die Kamera auf den Society-Baumeister schwenkt, verdeckt Dominic Heinzl das Bild: Kleine Spitzen in Richtung des Vorgängers dürfen offenbar sein, wenn ATV das Gesellschaftsmagazin „Hi Society“ ohne dessen einstigen Moderator wiederbelebt. Der nun, nach dem Ende von „Chili“, ohne Sendung dasteht.

Claudia Hölzl und Sasa Schwarzjirg, seine beiden Nachfolgerinnen, finden es freilich „müßig“, über ihn zu sprechen. „Er ist ein guter Reporter, er hat seinen Job immer gut gemacht“, sagt Hölzl, 36, die selbst einst von ihm bei Österreichs erstem Privatsender von den Nachrichten in die Societyberichterstattung geholt worden war. Mit Spitzen müsse Heinzl aber rechnen: „Es war ja wirklich so, er hat sich vor unsere Kamera gestellt.“

Sonst legen die beiden Moderatorinnen die vergangene Woche gestartete Neuauflage des Formats deutlich handzahmer an als Heinzl einst; Schwarzjirg versieht die Sendung zudem mit einer Portion Girlie-Charme, den die 26-Jährige wohl von ihrem Engagement bei Viva mitgebracht hat. Vor die Kamera gebracht hat sie ihre Schwester Bianca, selbst im Puls4-Frühstücksfernsehen aktiv. „Ich habe Werbung studiert und sollte dann ein Jahr nach Mexiko gehen, hatte ein Jobangebot, der Flug war gebucht. Und dann hat meine Schwester gemeint, Viva sucht Moderatoren, bewirb dich doch.“ Gemeinsam übte man vor dem Spiegel, sie wurde genommen. Daneben war sie zuletzt beim „Seitenblicke“-Magazin für ihre Interessengebiete „Mode, Beauty und Stars“ zuständig. „Und dann kam der Anruf von ATV.“

Gemeinsam mit der Publizistik-Absolventin Hölzl teilt sie sich nun die Termine zwischen „Natürlich blond“-Fotoprobe und Schönheitschirurgen-Homestory auf, und wenn Hölzl keinen Babysitter für ihre drei Kinder hat oder Schwarzjirgs Hund verschwunden ist, hilft man einander aus. „Nicht nur adabei, sondern mittendrin“ ist das Motto – moderiert wird nicht im Studio, sondern im Getümmel. Eine Frage der Authentizität sei das: „Wenn man sich Stars ansieht“, meint Schwarzjirg, „dann sind gerade die on top, die authentisch sind. Warum funktioniert Britney Spears nicht mehr? Weil sie dieses perfekte Image verkörpert hat, das jetzt nicht mehr zu ihr passt. Rihanna, die alles zugibt und postet und zeigt, wie sie wirklich ist, das funktioniert.“


Tabu sei jedenfalls nichts: Zu wissen, wer mit wem – dieses Bedürfnis „befriedigen wir gern. Wer sich als Prominenter auf einem Event zeigt, wo Presse ist, muss damit rechnen, befragt zu werden.“ Dabei sei alles eine Frage des Wie: „Wenn man charmant fragt, dann plaudern die auch viel. Wenn sie die Frage nicht beantworten wollen, aber Profis sind, dann antworten sie so, dass der Zuschauer Spaß daran hat, ohne etwas zu verraten. Nur die Unprofessionellen sind ang'fressen.“ Was ohnehin eher selten vorkomme. „Für unsere österreichischen Promis“, meint Schwarzjirg, „können wir echt dankbar sein. Ich hab als Musikredakteurin viele internationale Stars interviewt, meine Güte, sind die schwierig!“

Auf einen Blick

„Hi Society“ wurde von 2003 bis 2009 von Dominic Heinzl moderiert. Seit vergangener Woche gibt es auf ATV täglich um 20.05 Uhr eine Neuauflage mit Claudia Hölzl und Sasa Schwarzjirg, sporadisch auch mit Andreas Moravec, der „klassische Bubenthemen“ übernimmt. Hölzl war zuvor Moderatorin bei TV-Sendern, Schwarzjirg arbeitete für Viva, Radiosender und Printmagazine.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2013)

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