"Die Presse ist kein Hilfsorgan der Polizei"

"Die Presse ist kein Hilfsorgan der Polizei"EPA
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Während immer mehr bekannte Namen auftauchen stellt die
„Süddeutsche Zeitung" klar: Der Staat bekommt die Daten nicht.

Wien/München/Red. Man darf sich nicht wundern, wenn in den nächsten Tagen vermehrt Fotos von Mutter Teresa im Zusammenhang mit der Offshore-Affäre auftauchen. Denn laut der Schweizer „Sonntagszeitung" ist auch eine Freundin der verstorbenen Friedensnobelpreisträgerin in den Skandal verwickelt. Ebenso ein „berühmter Hollywoodschauspieler", der ein geheimes Konto in Lausanne hat.

Der russische Vizepremier Igor Schuwalow wehrt sich derweil gegen die Vorwürfe, Gelder vor der Steuer versteckt zu haben. In den kommenden Wochen werden noch einige klingende Namen dazukommen - nachdem der verstorbene Gunter Sachs am ersten Veröffentlichungstag als „Aufhänger" für die Medien fungierte. Wohl auch aus Österreich. Der ORF will zwar wissen, dass sich „Dutzende Staatsbürger" auf den Listen befinden - bekannt ist bisher allerdings nur der Fall der US-Komponistin Denise Rich, die auch Hits für Céline Dion schrieb und in Österreich lebt.

„SZ" wehrt sich gegen Schäuble

Der Deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble bittet indes die Medien um Herausgabe der Daten, die „Süddeutsche Zeitung" weigert sich allerdings: „Die Presse ist kein Hilfsorgan der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder der Steuerfahndung. Würde sie diese Rolle einnehmen, könnte sie ihren ureigenen Aufgaben - für die es das Grundrecht der Pressefreiheit gibt - nicht mehr nachkommen", schreibt die Zeitung „in eigener Sache".

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