Eigens für 3sat produzierte Formate fallen im kommenden Jahr weg. Auch die Kinderschiene könnte gestrichen werden.
Die Sparpläne im ORF machen auch vor 3sat nicht Halt. Das Budget für den gemeinsam mit ARD, ZDF und der Schweizer SRG betriebenen Kultursender wird um 40 Prozent gekürzt, wie der ORF am Dienstag einen "Standard"-Bericht gegenüber der APA bestätigte. Das bedeute konkret auch, dass "exklusiv" für 3sat produzierte Formate im kommenden Jahr wegfallen werden. Zur Beteiligung am Sender stehe man aber weiterhin.
Dementsprechend werde der ORF wie bisher die "25 Prozent am Gesamtprogramm des europäischen Gemeinschaftssender unverändert aufrechterhalten. So wie in anderen Unternehmens- und Programmbereichen des ORF, muss es aber auch hier aufgrund des Ausfalls der Gebührenrefundierung zu Umschichtungen und Redimensionierungen kommen", gab der ORF bekannt. Es liege auf der Hand, dass bei solchen Maßnahmen teure Bereiche wie Eigenproduktionen in erster Linie betroffen seien.
Etat von ORF Sport + um 70 PRozent gekürzt
In der vergangenen Woche hatte der Sender bereits Einsparungen von nahezu 70 Prozent beim Spartenkanal ORF Sport + sowie die Einstellung mehrerer Randsportarten-Magazine angekündigt.
Heftige Kritik an dieser Maßnahme kam vom Verband Österreichischer Privatsender (VÖP). "Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der die Paralympics und österreichische Randsportarten einspart, um stattdessen um die Champions League mitzubieten? Das ist doch ungeheuerlich", urteilte VÖP-Vorsitzender Klaus Schweighofer am Montag.
Einstellung der Kinderschiene?
Im Programmbereich seien außerdem die Einstellung der Kinderschiene sowie die Streichung des großen Herbst-Show-Events notwendig, berichtet "tv-media".
Der ORF muss im kommenden Jahr wegen des Entfalls der Gebührenrefundierung rund 80 Millionen Euro einsparen. Die Erstellung des Finanzplans 2014 befindet sich gerade in der Finalphase.
Zwei Direktoren an der ORF-Spitze?
Gleichzeitig ist im ORF auch eine Debatte um eine Änderung der Führungsstruktur entbrannt. Die ÖVP macht sich für eine Doppelspitze am Küniglberg stark.
(APA)